Deutsch­land in 2022 wie­der Spit­zen­rei­ter bei Asylanträgen

Ber­lin (dts Nach­rich­ten­agen­tur) – Deutsch­land bleibt auch in die­sem Jahr Spit­zen­rei­ter in der Euro­päi­schen Uni­on bei Asyl­an­trä­gen. Laut einem ver­trau­li­chen „Situa­ti­ons­be­richt” zur Migra­ti­on und Flücht­lings­la­ge (Num­mer 329, publi­ziert am 14. Dezem­ber 2022) der EU-Kom­mis­si­on, über den die „Welt” in ihrer Sams­tag­aus­ga­be berich­tet, haben 190.749 Per­so­nen seit Anfang des Jah­res in Deutsch­land Asyl bean­tragt – ein Plus von 57 Pro­zent gegen­über dem ver­gleich­ba­ren Vor­jah­res­zeit­raum. Der „Situa­ti­ons­be­richt” bezieht sich dabei auf bis­her unver­öf­fent­lich­te Zah­len des Euro­päi­schen Unter­stüt­zungs­bü­ros für Asyl­fra­gen (EUAA) vom 13. Dezember. 

Nach Deutsch­land fol­gen Frank­reich (115.820 Asyl­an­trä­ge), Spa­ni­en (111.220), Öster­reich (106.554) und Ita­li­en (78.897). Der Anstieg der Asyl­an­trä­ge im Jahr 2022 war gegen­über dem ver­gleich­ba­ren Vor­jah­res­zeit­raum in Irland (439 Pro­zent), Est­land (362,1 Pro­zent) und Öster­reich (202 Pro­zent) am stärks­ten. Am wenigs­ten Asyl­an­trä­ge ver­zeich­nen Ungarn (43), die Slo­wa­kei (382) und Lett­land (548). Hin­ter­grund: Ukrai­ni­sche Staats­bür­ger sind in der Sta­tis­tik weit­ge­hend nicht ein­be­zo­gen. Für sie gilt wegen des Kriegs in ihrem Land nach einem Beschluss der EU-Innen­mi­nis­ter vom 4. März 2022 die soge­nann­te Mas­sen­zu­strom-Richt­li­nie der EU. Danach erhal­ten ukrai­ni­sche Staats­an­ge­hö­ri­ge in den EU-Mit­glieds­län­dern auto­ma­tisch einen huma­ni­tä­ren Auf­ent­halts­ti­tel, der ihnen Zugang zu Bil­dung, Arbeit, Sozi­al­leis­tun­gen und medi­zi­ni­scher Ver­sor­gung ver­schafft. Die meis­ten Asyl-Antrags­stel­ler in Deutsch­land kamen in die­sem Jahr mit 27 Pro­zent aus Syri­en, gefolgt von Afgha­ni­stan (17 Pro­zent), der Tür­kei (10 Pro­zent), Irak (6,9 Pro­zent) und Geor­gi­en (4,0 Prozent).

Foto: Auf­nah­me­ein­rich­tung für Asyl­be­wer­ber, über dts Nachrichtenagentur

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