Ein­zel­han­del ver­lor seit Pan­de­mie-Beginn 41.000 Läden

Ber­lin (dts Nach­rich­ten­agen­tur) – Im Ein­zel­han­del muss­ten wäh­rend der Coro­na-Pan­de­mie deut­lich mehr Händ­ler ihre Geschäf­te auf­ge­ben. „Im Ver­gleich zu 2019 haben wir rund 41.000 Geschäf­te ver­lo­ren”, sag­te der Prä­si­dent des Han­dels­ver­bands Deutsch­land (HDE), Alex­an­der von Preen, den Zei­tun­gen der Fun­ke-Medi­en­grup­pe (Mitt­woch­aus­ga­ben). Zum Ver­gleich: In Vor-Coro­na­zei­ten gaben bun­des­weit nur rund 5.000 Läden pro Jahr ihre Geschäf­te auf. 

Der­zeit gibt es bun­des­weit noch etwa 312.000 Läden. Aktu­ell belas­ten die hohen Ener­gie­prei­se „den gan­zen Han­del teils exis­ten­zi­ell”, sag­te von Preen. „Die Ener­gie­kos­ten betra­gen im Han­del etwa 1,5 Pro­zent bis 2 Pro­zent vom Umsatz. Gleich­zei­tig lie­gen die Umsatz­ren­di­ten nur bei 1,5 Pro­zent bis 3 Pro­zent. Wenn sich die Ener­gie­prei­se ver­dop­peln oder sogar ver­zehn­fa­chen, dann schrumpft der Gewinn vie­ler­orts auf null.” Man­che Händ­ler müss­ten sogar ans Eigen­ka­pi­tal gehen, das schon durch die Coro­na-Lock­downs stark ange­grif­fen sei. Beson­ders lei­de der Lebens­mit­tel­han­del mit gro­ßen Kühl­the­ken. Grund­sätz­lich hel­fen die staat­li­chen Hil­fen für die Strom- und Gas­preis­brem­sen, sag­te von Preen. „Ein Pro­blem für die Berech­nung ist für uns der Bezugs­zeit­raum 2021. Hier soll­ten wenigs­ten die Lock­down-Zei­ten her­aus­ge­rech­net wer­den”, sag­te der HDE-Prä­si­dent. Wich­tig sei auch die Här­te­fall­re­ge­lung – „wenn die Preis­brem­sen gut funk­tio­nie­ren, wer­den wir sie aber hof­fent­lich kaum in Anspruch neh­men müs­sen”. Die meis­ten Läden „ver­schwin­den lei­se vom Markt – ohne Insol­venz­ver­fah­ren”, führ­te von Preen aus. „In der Coro­na­kri­se haben vie­le Unter­neh­men ihre Rück­la­gen auf­ge­braucht. Dies kann grö­ße­re Betrie­be sogar schnel­ler tref­fen als klei­ne­re.” Der HDE-Prä­si­dent erwar­tet den­noch kei­ne gro­ße Insol­venz­wel­le. „Viel­mehr wird es eine Ver­schie­bung zu neu­en Ideen und Ange­bo­ten geben.”

Foto: Fuß­gän­ger­zo­ne Stutt­gart, über dts Nachrichtenagentur

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