Ener­gie­öko­no­min: Russ­land kann sich Gas­lie­fer­stopp nicht leisten

Gas - Schachtdeckel - Abdeckung - Gusseisen - Kanaldeckel - Straße Foto: Gasschachtdeckel auf einer öffentlichen Straße, Uruheber: dts Nachrichtenagentur

Clau­dia Kem­fert sieht in den wie­der ange­lau­fe­nen Gas­lie­fe­run­gen einen Beleg für die rus­si­sche Abhän­gig­keit von Gas­ex­por­ten nach Europa.

„Dass Russ­land wie­der Gas lie­fert – wenn auch gedros­selt -, schafft für den deut­schen Gas­markt Ent­span­nung”, sag­te die Ener­gie­ex­per­tin vom Deut­schen Insti­tut für Wirt­schafts­for­schung der „Rhei­ni­schen Post” (Frei­tags­aus­ga­be). „Es ist aber auch Aus­druck davon, dass Russ­land den Bogen nicht über­span­nen kann, ins­be­son­de­re aus wirt­schaft­li­chen, aber vor allem poli­ti­schen Grün­den”. Kem­fert zeig­te sich opti­mis­tisch: „Wenn es wei­ter­hin gelingt, Gas ein­zu­spa­ren, kön­nen wir die Spei­cher bis zu 90 Pro­zent zum Novem­ber fül­len. Das Ver­hal­ten Russ­lands zeigt, wie abhän­gig Russ­land selbst von den Gas­ver­käu­fen nach Euro­pa ist”.

Laut Kem­fert wür­de ein kom­plet­ter Lie­fer­stopp erheb­li­che Ein­nah­me­ver­lus­te für Russ­land bedeu­ten. „Die­ses Risi­ko kann Russ­land nicht ein­ge­hen. Zudem wür­de ein Lie­fer­stopp die Ener­gie­wen­de hier­zu­lan­de noch wei­ter beschleu­ni­gen und die Unab­hän­gig­keit Deutsch­lands von Russ­land wei­ter vor­an­brin­gen.” Deutsch­land sol­le nicht zu schnell unab­hän­gig von Russ­land wer­den, so die DIW-Öko­no­min. „Man will die Abhän­gig­keit wei­ter auf­recht­erhal­ten, um so Deutsch­land auch wei­ter­hin erpress­bar zu halten”.

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