Ers­te CDU-Poli­ti­ker für Grund­ge­setz-Schutz für sexu­el­le Identität

In der Uni­on gibt es ers­te zustim­men­de Wor­te zum Vor­schlag der Ampel­ko­ali­ti­on, das Merk­mal „sexu­el­le Iden­ti­tät” aus­drück­lich in Arti­kel 3 des Grund­ge­set­zes auf­zu­neh­men, der vor Dis­kri­mi­nie­rung schüt­zen soll. Die Ampel­ko­ali­ti­on bräuch­te neben den Stim­men der Lin­ken wei­te­re 36 Stim­men aus der Uni­on, um die not­wen­di­ge Zwei­drit­tel­mehr­heit zu errei­chen. Der CDU-Abge­ord­ne­te Jan-Mar­co Luc­zak sag­te dazu, er sehe „dies­be­züg­lich kei­ne brei­te Ableh­nungs­front in der Union”. 

Es hand­le sich nicht um rei­ne Sym­bol­po­li­tik, son­dern um die ver­fas­sungs­recht­li­che Siche­rung bereits erreich­ter Fort­schrit­te bei der Gleich­stel­lung. „Ich fin­de das längst über­fäl­lig und hof­fe, dass wir das in die­ser Legis­la­tur­pe­ri­ode hin­be­kom­men”, so Luc­zak. In der ver­gan­ge­nen Legis­la­tur­pe­ri­ode konn­ten sich Uni­on und SPD nicht über eine For­mu­lie­rung des Schutz­merk­mals eini­gen. Ob die Frak­ti­ons­dis­zi­plin bei der Fra­ge auf­ge­ho­ben wird, woll­te Frak­ti­ons­chef Fried­rich Merz auf Nach­fra­ge des „Spie­gel” der­zeit nicht sagen. Zuletzt hat­te die Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­be­auf­trag­te des Bun­des, Fer­da Ata­man, für die Ver­fas­sungs­än­de­rung gewor­ben. Bis heu­te sei­en homo­se­xu­el­le Men­schen als ein­zi­ge Opfer­grup­pe der Natio­nal­so­zia­lis­ten nicht in das Dis­kri­mi­nie­rungs­ver­bot des Grund­ge­set­zes auf­ge­nom­men. Bis­lang schützt der Arti­kel vor Dis­kri­mi­nie­rung auf­grund des Geschlech­tes, der Abstam­mung oder Ras­se, der Spra­che, der Hei­mat und Her­kunft, des Glau­bens, der reli­giö­sen oder poli­ti­schen Anschau­un­gen sowie von Behin­de­rung. Der Grund­ge­setz­ar­ti­kel wur­de in Reak­ti­on auf die Ver­fol­gung der Grup­pen im Natio­nal­so­zia­lis­mus geschaf­fen. Wei­te­re Opfer­grup­pen umfas­sen bei­spiels­wei­se Obdach­lo­se, Alko­hol­kran­ke, Arbeits­lo­se und Pro­sti­tu­ier­te. (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Aus­ga­be des Grund­ge­set­zes in einer Biblio­thek, über dts Nachrichtenagentur

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