Exper­ten erwar­ten für 2023 Trend­wen­de zu mehr Zwangsversteigerungen

Exper­ten erwar­ten wie­der eine Zunah­me der Zwangs­ver­stei­ge­run­gen in Deutsch­land – bis­lang ist eine Trend­wen­de aber wei­ter­hin nicht mess­bar. „Eine schwa­che Kon­junk­tur, sin­ken­de Kauf­kraft und eine hohe Infla­ti­on mit ins­be­son­de­re stark stei­gen- den Ener­gie- und Miet­prei­sen wer­den im lau­fen­den Jahr vor­aus­sicht­lich zu einem deut­li­chen Anstieg von Pri­vat­in­sol­ven­zen füh­ren”, heißt es im Jah­res­be­richt von Arge­tra, der am Mitt­woch ver­öf­fent­licht wur­de. „Dies wie­der­um wird auch wie­der mehr Zwangs­ver­stei­ge­run­gen zur Fol­ge haben.” 

Auf­grund der lan­gen Bear­bei­tungs­zei­ten und der ver­zö­ger­ten Aus­wir­kung der der­zei­ti­gen Wirt­schafts­schwä­che in Ver­bin­dung mit den Preis­schocks könn­te sich das erst im kom­men­den Jahr deut­lich in den Zah­len nie­der­schla­gen. Die wei­te­re Ent­wick­lung wer­de stark von der künf­ti­gen Preis- und Infla­ti­ons­ent­wick­lung abhän­gen, so Arge­tra. Rück­bli­ckend ist von einer Trend­wen­de zu mehr Zwangs­ver­stei­ge­run­gen noch gar nichts zu sehen: In 2022 wur­den laut Jah­res­be­richt ins­ge­samt 12.077 Immo­bi­li­en mit einem Ver­kehrs­wert von ins­ge­samt 3,36 Mil­li­ar­den Euro auf­ge­ru­fen, im Vor­jahr waren es noch 13.163 Ein­hei­ten mit einem Volu­men von 2,92 Mil­li­ar­den Euro. Wäh­rend also die Zahl der Zwangs­ver­stei­ge­run­gen um 8,3 Pro­zent sank, stie­gen die Wer­te ins­ge­samt um 15,1 Pro­zent an, pro Ver­stei­ge­rungs­ob­jekt im Schnitt sogar um rund 25 Pro­zent. Die Zahl der Zwangs­ver­stei­ge­run­gen pro 100.000 Haus­hal­te war in Thü­rin­gen (53) trotz eines Rück­gangs von 5,5 Pro­zent noch immer fast drei­mal so hoch wie in Bay­ern (20). Durch­schnitt­lich waren bun­des­weit im letz­ten Jahr 29 von 100.000 Haus­hal­ten betrof­fen. Zwangs­ver­stei­gert wur­den zu etwa 67 Pro­zent Wohn­im­mo­bi­li­en, mit dem Löwen­an­teil bei Ein- und Zwei­fa­mi­li­en­häu­sern, gefolgt von Eigen­tums­woh­nun­gen. Den Rest von 33 Pro­zent tei­len sich die Gewer­be­grund­stü­cke, Wohn- und Geschäfts­häu­ser, Grund­stü­cke und sons­ti­ge Immo­bi­li­en. (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Amts­ge­richt Des­sau-Roß­lau, über dts Nachrichtenagentur

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