EZB-Direk­to­ri­ums­mit­glied gegen frü­he Fest­le­gung auf Leitzinshöhe

Frank­furt am Main (dts Nach­rich­ten­agen­tur) – EZB-Direk­to­ri­ums­mit­glied Fabio Panet­ta plä­diert dafür, dass sich die Euro­päi­sche Zen­tral­bank (EZB) den Umfang wei­te­rer Zins­er­hö­hun­gen über Febru­ar hin­aus offen­hält. „Es war ange­mes­sen, die Zin­sen im Dezem­ber zu erhö­hen und einen ähn­li­chen Schritt für Febru­ar zu signa­li­sie­ren”, sag­te er dem „Han­dels­blatt” (Mitt­woch­aus­ga­be). Dar­über hin­aus aber hält er jede unein­ge­schränk­te Fest­le­gung, die nicht an Bedin­gun­gen, zum Bei­spiel hin­sicht­lich der wirt­schaft­li­chen Ent­wick­lung gebun­den ist, für falsch. 

Aus sei­ner Sicht wür­de dies sonst vom daten­ba­sier­ten Ansatz der EZB abwei­chen. Auf der Rats­sit­zung im Dezem­ber hat­te EZB-Prä­si­den­tin Chris­ti­ne Lag­ar­de wei­te­re Zins­er­hö­hun­gen im Umfang von einem hal­ben Pro­zent­punkt in Aus­sicht gestellt. Seit Dezem­ber habe es eini­ge gute Nach­rich­ten auf der Infla­ti­ons­sei­te gege­ben, so Panet­ta. Die Ener­gie­in­fla­ti­on kön­ne sich wei­ter abschwä­chen, wenn der jüngs­te Rück­gang der Groß­han­dels­prei­se für Strom und Gas anhal­ten soll­te. Zudem sei der Euro-Kurs zuletzt gestie­gen und die Kre­dit­ver­ga­be an Haus­hal­te und Unter­neh­men habe sich ver­lang­samt. Hin­sicht­lich des wei­te­ren Kur­ses der EZB plä­dier­te Panet­ta für Klar­heit über die Reak­ti­ons­funk­ti­on, also dar­über, wie die EZB auf bestimm­te Ent­wick­lun­gen reagiert. Aus Sicht des Direk­to­ri­ums­mit­glieds besteht die­se aus zwei Haupt­ele­men­ten. „Das ers­te Ele­ment sind die Wirt­schafts- und Infla­ti­ons­aus­sich­ten. Wir reagie­ren, wenn die mit­tel­fris­ti­ge Infla­ti­on über unse­rem Ziel­wert bleibt”, so Panet­ta. „Das zwei­te Ele­ment besteht in den Risi­ken rund um die­sen Aus­blick. Der­zeit hän­gen sie vor allem mit mög­li­chen Zweit­run­den­ef­fek­ten zusammen.”

Foto: EZB, über dts Nachrichtenagentur

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