Gif­fey lehnt E‑Au­to-Pflicht für Ber­li­ner City ab

Ber­lins Regie­ren­de Bür­ger­meis­te­rin Fran­zis­ka Gif­fey (SPD) hat die For­de­rung der Ber­li­ner Grü­nen nach einem Ver­bren­ner-Ver­bot in der Innen­stadt ab 2030 zurück­ge­wie­sen. Das sei grü­ne Kli­en­tel­po­li­tik und zudem unrea­lis­tisch, sag­te Gif­fey dem TV-Sen­der „Welt”. Bis dahin kön­ne nicht ein­mal die Stadt Ber­lin selbst für einen rei­nen E‑Au­to-Fuhr­park garan­tie­ren: „Ich fra­ge mich, ob eigent­lich unser eige­ner Fuhr­park, den wir haben – Ord­nungs­amt, Poli­zei, Feu­er­wehr, Ret­tungs­kräf­te – bin­nen sie­ben Jah­ren kom­plett auf Elek­tro umge­stellt ist. Da mache ich ein Fra­ge­zei­chen hin­ter”, sag­te die SPD-Spit­zen­kan­di­da­tin für die Berlin-Wahl. 

Man haben das Ziel, die Bus­se in Ber­lin bis 2030 kom­plett auf E‑Mobilität umzu­stel­len. „Das Ziel ist natür­lich, so viel wie mög­lich E‑Mobilität und Indi­vi­du­al­ver­kehr eben auch kli­ma­neu­tral zu machen”, so Gif­fey. „Ich fin­de nur, man muss bei allem, was man da so als Ziel setzt, auch immer sehen: Sind das rea­lis­ti­sche Zie­le? Ist das schaff­bar? Und wie rigo­ros for­dert man dann ab einem bestimm­ten Datum Din­ge ein?” Die Regie­ren­de Bür­ger­meis­te­rin sprach sich gene­rell gegen Dead­lines bei der E‑Mobilität aus. Auf ulti­ma­ti­ve Pau­schal­ver­bo­te reagier­ten die Ber­li­ner in der Regel mit Unmut – das zumin­dest sei ihre Erfah­rung mit Ver­kehrs­po­li­tik, so Gif­fey. „Ich habe das Gefühl, dass die Ber­li­ner immer nicht so begeis­tert sind, wenn man pau­schal sagt: Das gilt jetzt für alle. Genau­so, wie die auch nicht begeis­tert sind, wenn man sagt: im gesam­ten Stadt­ge­biet Tem­po 30.” Ins­ge­samt hät­ten die Grü­nen beim Ver­bren­ner-Ver­bot aus­schließ­lich ihre eige­ne Wäh­ler­kli­en­tel im Auge, nicht aber die Gesamt­in­ter­es­sen aller Ber­li­ner, fin­det die SPD-Poli­ti­ke­rin. „Ich glau­be, dass wir mit Radi­ka­li­tät noch nie wei­ter­ge­kom­men sind, son­dern immer mit einer Poli­tik, die die gan­ze Stadt im Blick hat und die auch die unter­schied­li­chen Inter­es­sen abwägt und dann einen guten Mit­tel­weg fin­det. Und da kann ich nur sagen, da wün­sche ich mir ein biss­chen mehr Prag­ma­tis­mus, weni­ger Kli­en­tel­po­li­tik”, sag­te Gif­fey. (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Tes­la-Super­char­ger, über dts Nachrichtenagentur

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