Grü­ne drän­gen nach Reichs­bür­ger-Raz­zi­en auf schär­fe­res Waffenrecht

Ber­lin (dts Nach­rich­ten­agen­tur) – Die Par­la­men­ta­ri­sche Geschäfts­füh­re­rin der Grü­nen-Bun­des­tags­frak­ti­on, Ire­ne Miha­lic, hat ange­sichts neu­es­ter Ermitt­lungs­er­geb­nis­se nach den Raz­zi­en im Reichs­bür­ger-Milieu an die FDP appel­liert, sich einer Ver­schär­fung des Waf­fen­rechts nicht zu ver­schlie­ßen. „Bei über 50 Per­so­nen wur­den bei der Reichs­bür­ger-Raz­zia fast 100 Waf­fen in lega­lem Besitz fest­ge­stellt”, sag­te sie dem „Redak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land”. Sogar ein Waf­fen­händ­ler sei unter den Durch­such­ten gewesen. 

„Das zeigt natür­lich, dass wir Rechts­extre­me effek­ti­ver ent­waff­nen müs­sen. Wir müs­sen aber auch schau­en, wie wir den Zugang zu Waf­fen für Extre­mis­ten wie Reichs­bür­ger erschwe­ren.” Miha­lic füg­te hin­zu: „Im Koali­ti­ons­ver­trag haben wir ver­ein­bart, die Waf­fen­rechts­re­for­men der letz­ten Jah­re ent­spre­chend zu eva­lu­ie­ren. Wir set­zen dar­auf, dass auch die FDP sich einer sol­chen ehr­li­chen Ana­ly­se nicht ent­ge­gen­stellt. Wir müs­sen sicher­stel­len, dass lega­le Waf­fen nicht in die Hän­de von Ter­ro­ris­ten gelan­gen. Und gera­de die rechts­extre­me Sze­ne hat anschei­nend immer wie­der gute Zugän­ge zu lega­len Waf­fen. Das Pro­blem müs­sen wir ange­hen.” Bun­des­in­nen­mi­nis­te­rin Nan­cy Fae­ser (SPD) hat­te nach den Raz­zi­en eine Reform des Waf­fen­rechts ange­kün­digt. Sie will Pri­vat­per­so­nen den Zugang zu halb­au­to­ma­ti­schen Waf­fen ver­bie­ten. Auch soll der Infor­ma­ti­ons­aus­tausch zwi­schen Waf­fen- und Sicher­heits­be­hör­den inten­si­viert wer­den – vor allem in Fäl­len, in denen sich Men­schen, die eine Waf­fen­be­sitz­erlaub­nis bekom­men, erst spä­ter radi­ka­li­sie­ren. Bun­des­jus­tiz­mi­nis­ter Mar­co Busch­mann (FDP) sag­te dem RND hin­ge­gen, das exis­tie­ren­de Waf­fen­recht rei­che aus.

Foto: Poli­zei, über dts Nachrichtenagentur

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