Grü­ne kri­ti­sie­ren Iran-Poli­tik der EU-Kommission

Der Grü­nen-Vor­sit­zen­de Omid Nou­ri­pour hat die Auf­nah­me der ira­ni­schen Revo­lu­ti­ons­gar­ten auf die EU-Ter­ror­lis­te gefor­dert und die Iran-Poli­tik der EU-Kom­mis­si­on kri­ti­siert. „Die EU-Kom­mis­si­on und ins­be­son­de­re der Außen­be­auf­trag­te Josep Bor­rell soll­ten mit mehr Herz­blut und Dring­lich­keit an einer gesetz­li­chen Grund­la­ge für die Lis­tung arbei­ten”, sag­te Nou­ri­pour der „taz” (Frei­tags­aus­ga­be). Ohne eine sol­che Grund­la­ge sei die Lis­tung nicht mög­lich: „Anders als der Iran sind wir ein Rechts­staat – und hal­ten uns an Recht und Gesetz.” 

Gleich­zei­tig for­dert Nou­ri­pour von Bun­des­in­nen­mi­nis­te­rin Nan­cy Fae­ser (SPD) die Schlie­ßung des „Isla­mi­schen Zen­trum Ham­burg” (IZH), das der Ver­fas­sungs­schutz als „wich­tigs­te Ver­tre­tung des Iran in Deutsch­land” bezeich­net. „Die­ses offen­sicht­li­che Spio­na­ge­nest gilt es zu schlie­ßen”, sag­te Nou­ri­pour. „Die Ange­le­gen­heit liegt jetzt bei der Bun­des­in­nen­mi­nis­te­rin. Ich hof­fe sehr, dass sie so bald wie mög­lich erwirkt, dass das IZH geschlos­sen wird.” Auf Kri­tik aus der ira­ni­schen Dia­spo­ra, dass auch die Grü­nen in der Bun­des­re­gie­rung zu wenig für die ira­ni­sche Pro­test­be­we­gung unter­näh­men, reagier­te der Par­tei­vor­sit­zen­de mit Ver­ständ­nis. „Was im Iran pas­siert, ist uner­träg­lich. In die­ser hilf­lo­sen Situa­ti­on eine Regie­rung vor­zu­fin­den, die sich zur femi­nis­ti­schen Außen­po­li­tik bekennt, weckt natür­lich Erwar­tun­gen”, sag­te er. „Wir kön­nen trotz­dem nicht aus tau­sen­den Kilo­me­tern Ent­fer­nung nach 44 Jah­ren mit zwei Hand­grif­fen die staat­lich orga­ni­sier­te Unter­drü­ckung der Frau­en besei­ti­gen.” Frus­tra­ti­on und Unge­duld ver­ste­he er trotz­dem „sehr gut”, so Nou­ri­pour. (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Demo gegen das Regime im Iran, über dts Nachrichtenagentur

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