Grü­ne kri­ti­sie­ren Pis­to­ri­us-Ankün­di­gung zu Mali

Die stell­ver­tre­ten­de Vor­sit­zen­de der Grü­nen-Bun­des­tags­frak­ti­on, Agnieszka Brug­ger, hat die Ankün­di­gung von Ver­tei­di­gungs­mi­nis­ter Boris Pis­to­ri­us (SPD), den Bun­des­wehr-Ein­satz in Mali womög­lich noch vor dem Mai 2024 zu been­den, deut­lich kri­ti­siert. „Über das geord­ne­te Aus­lau­fen des Bun­des­wehr­ein­sat­zes in Mali hat im letz­ten Jahr eine aus­führ­li­che Abstim­mung zwi­schen den Res­sorts und mit dem Par­la­ment statt­ge­fun­den”, sag­te sie dem „Redak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land”. Pis­to­ri­us kön­ne die­se Eini­gung der Bun­des­re­gie­rung per­sön­lich kom­plett anders bewerten. 

„Aber dann soll­te das, wie es sich gehört, in der Koali­ti­on dis­ku­tiert und nicht mal eben per Pres­se­state­ment raus­ge­hau­en wer­den”, mahn­te Brug­ger. „Sonst ent­steht immer neue Ver­un­si­che­rung bei den Sol­da­tin­nen und Sol­da­tin­nen wie ihren Fami­li­en und auch bei unse­ren Part­nern, mit denen wir uns eben­falls bereits breit abge­stimmt haben.” Es sei ohne­hin bes­ser, die Debat­te über die genaue Aus­ge­stal­tung des Man­dats zu füh­ren, wenn der Minis­ter sei­nen ers­ten Besuch dort absol­viert und sich ein Bild von der Lage vor Ort gemacht habe. Die Grü­nen-Poli­ti­ke­rin beton­te, Pis­to­ri­us habe völ­lig Recht, wenn er sage, dass es inak­zep­ta­bel sei, wenn die Heron-Droh­nen nicht flie­gen könn­ten, um zur Auf­klä­rung bei­zu­tra­gen. An der Stel­le sol­le er aller­dings „den Druck auf die mali­sche Über­gangs­re­gie­rung ver­stär­ken”. Pis­to­ri­us hat­te der „Süd­deut­schen Zei­tung” gesagt, bis zum Mai 2024 in Mali zu blei­ben, „macht unter den aktu­el­len Bedin­gun­gen über­haupt kei­nen Sinn”. Die Bun­des­re­gie­rung hat­te im Novem­ber den Abzug beschlos­sen und den Ver­bleib bis Mai 2024 davon abhän­gig gemacht, dass die Bun­des­wehr nicht erneut über län­ge­re Zeit­räu­me am Droh­nen­ein­satz gehin­dert wer­de. Das letz­te Mal sei­en die Droh­nen „vor Weih­nach­ten geflo­gen”, sag­te Pis­to­ri­us der Zei­tung. „Wenn unse­re Sol­da­ten und Sol­da­tin­nen das Lager nicht ver­las­sen oder sich nur im klei­nen Radi­us außer­halb bewe­gen kön­nen, weil die Droh­nen nicht flie­gen dür­fen, dann erfül­len sie ihren Auf­trag nicht. Und dann ist die­ser Ein­satz Geld- und Zeit­ver­schwen­dung, vor allem für die Sol­da­tin­nen und Sol­da­ten, die dort getrennt von ihren Fami­li­en und Freun­den ihren Kopf hin­hal­ten”, so der Minis­ter. (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Agnieszka Brug­ger, über dts Nachrichtenagentur

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