Gysi gegen Son­der­tri­bu­nal zu rus­si­schen Kriegsverbrechen

Lin­ken-Außen­po­li­ti­ker Gre­gor Gysi sieht aktu­ell kei­ne Chan­cen, ein Ukrai­ne-Son­der­tri­bu­nal zur Äch­tung rus­si­scher Ver­bre­chen der Aggres­si­on ein­zu­rich­ten, wie es Außen­mi­nis­te­rin Anna­le­na Baer­bock (Grü­ne) ange­regt hat. „Der Vor­schlag von Außen­mi­nis­te­rin Baer­bock, das Son­der­tri­bu­nal nach ukrai­ni­schem Recht statt­fin­den zu las­sen, wird weder in der EU noch inter­na­tio­nal Zustim­mung fin­den”, sag­te Gysi der „Rhei­ni­schen Post” und dem Bon­ner „Gene­ral-Anzei­ger” (Frei­tags­aus­ga­ben). Ein Tri­bu­nal, wie es zur Ahn­dung der Ver­bre­chen des Nazi-Regimes nach Ende des Zwei­ten Welt­krie­ges in Nürn­berg errich­tet wur­de, sei nicht ange­bracht, weil die rus­si­sche Aggres­si­on, so schlimm sie auch sei, „mit den Ver­bre­chen der Nazi-Dik­ta­tur durch und wäh­rend des Zwei­ten Welt­krie­ges sowie unab­hän­gig von dem Welt­krieg auch nicht annä­hernd zu ver­glei­chen” sei. 

Er begrü­ße es, wenn „die Ver­ant­wort­li­chen für ein Ver­bre­chen gegen den Frie­den und für Kriegs­ver­bre­cher bei der Aggres­si­on Russ­lands gegen die Ukrai­ne zur Ver­ant­wor­tung gezo­gen” wür­den, so Gysi. Dafür müs­se aber ein völ­ker­recht­lich legi­ti­mer Weg gefun­den wer­den. Eine sol­che Straf­ver­fol­gung müss­te dann „aber auch für die völ­ker­rechts­wid­ri­gen Krie­ge und die durch sie und dabei began­ge­nen Ver­bre­chen der NATO-Staa­ten gegen Ser­bi­en, der USA und ande­rer Län­der gegen den Irak und der Tür­kei gegen Syri­en und den Irak zustän­dig” sein, sag­te Gysi. (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Gre­gor Gysi, über dts Nachrichtenagentur

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