Heil will Ren­ten durch Fach­kräf­te­si­che­rung stabilisieren

Ber­lin (dts Nach­rich­ten­agen­tur) – Arbeits­mi­nis­ter Huber­tus Heil (SPD) will durch mehr Zuwan­de­rung von Fach­kräf­ten sowie eine bes­se­re Ver­ein­bar­keit von Fami­lie und Beruf die Ren­ten sta­bi­li­sie­ren. „Die ent­schei­den­de Schlacht für die Zukunft der Ren­te wird am Arbeits­markt geschla­gen. Neben der Mobi­li­sie­rung inlän­di­scher Grup­pen brau­chen wir viel mehr qua­li­fi­zier­te Zuwan­de­rung. Fach­kräf­te­si­che­rung ist also auch Ren­ten­si­che­rung”, sag­te Heil der „Rhei­ni­schen Post” (Don­ners­tags­aus­ga­be).

„Wenn es durch bes­se­re Ver­ein­bar­keit von Fami­lie und Beruf gelingt, das Arbeits­vo­lu­men von Frau­en in Teil­zeit nur um zehn Pro­zent zu erhö­hen, haben wir 400.000 Fach­kräf­te mehr, und das ist auch gut für die Ren­ten­fi­nan­zen.” Eine wei­te­re Erhö­hung des Ren­ten­al­ters über 67 Jah­re hin­aus lehnt er auch für den Zeit­raum nach 2031 ab. „Das Ren­ten­al­ter noch wei­ter auf 69, 70 oder 75 zu erhö­hen ist falsch und unfair, denn das wür­de eine rea­le Ren­ten­kür­zung für vie­le Men­schen bedeu­ten, die ein­fach nicht so lan­ge arbei­ten kön­nen”, so der SPD-Poli­ti­ker. „Das wür­de zu Las­ten der jün­ge­ren Gene­ra­ti­on gehen, die nach den Baby­boo­mern in Ren­te geht. Das will ich nicht, und das hat die Ampel im Koali­ti­ons­ver­trag aus­ge­schlos­sen”, sag­te Heil. „Das gesetz­li­che Ren­ten­al­ter ist im inter­na­tio­na­len Ver­gleich mit 67 Jah­ren ab 2031 schon sehr hoch. Wir set­zen statt­des­sen auf fle­xi­ble Über­gän­ge in den Ruhe­stand. Das ist ver­nünf­tig und fair”, sag­te er. Im Janu­ar will Heil den Gesetz­ent­wurf für ein Ren­ten­pa­ket II vor­le­gen. Es gehe um sta­bi­le Ren­ten und eine soli­de Finan­zie­rung. „Auch die jun­ge Gene­ra­ti­on soll sich auf die gesetz­li­che Ren­te in Zukunft ver­las­sen kön­nen. Des­halb wer­den wir das Ren­ten­ni­veau dau­er­haft sichern, also auch für die Zeit ab 2025”, so der Arbeits­mi­nis­ter. „Und wir wer­den die Bei­trags­ent­wick­lung vor allem in den 2030-er Jah­ren abpuf­fern durch den Auf­bau eines Kapi­tal­stocks für die Ren­ten­ver­si­che­rung. Das sind die bei­den Ele­men­te des Ren­ten­pa­kets II”, sag­te Heil. Er begrüß­te, dass Finanz­mi­nis­ter Chris­ti­an Lind­ner (FDP) das Start­ka­pi­tal der soge­nann­ten Akti­en­ren­te über die Jah­re stei­gern will. „Wir fan­gen mit zehn Mil­li­ar­den Euro Start­ka­pi­tal an. Der Finanz­mi­nis­ter sieht grö­ße­re Spiel­räu­me und will den Kapi­tal­stock per­spek­ti­visch deut­lich erhö­hen. Das geht grund­sätz­lich in die rich­ti­ge Rich­tung, weil wir dann mit den Erträ­gen aus dem Kapi­tal­stock in den 2030-er Jah­ren auch die Bei­trä­ge sta­bi­li­sie­ren”, sag­te Heil.

Foto: Ren­ten­ver­si­che­rung, über dts Nachrichtenagentur

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