Jugend­or­ga­ni­sa­tio­nen kri­ti­sie­ren Ent­wurf zur Ausbildungsgarantie

Die Jugend­or­ga­ni­sa­tio­nen von SPD, Grü­nen und Deut­schem Gewerk­schafts­bund (DGB) kri­ti­sie­ren den Geset­zes­ent­wurf zur Aus­bil­dungs­ga­ran­tie für Jugend­li­che und bekla­gen, dass der Ent­wurf den Ver­ein­ba­run­gen im Koali­ti­ons­ver­trag nicht gerecht wer­de. „Der vor­ge­leg­te Ent­wurf ist mehr als ernüch­ternd und kon­ter­ka­riert den Koali­ti­ons­ver­trag. Wir brau­chen kein ‘Wischi­wa­schi‘, son­dern ein ech­tes Garan­tie­ge­setz. Ein Gesetz, das zwei Mil­lio­nen jun­gen Men­schen ohne Berufs­ab­schluss hand­fes­te Per­spek­ti­ven schafft und zugleich das Fun­da­ment für die moder­ne Arbeits­welt legt”, sag­te Juso-Che­fin Jes­si­ca Rosen­thal dem „Redak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land” (Sams­tags­aus­ga­ben).

Die Grü­ne Jugend sieht in dem Gesetz­ent­wurf, der in den kom­men­den Wochen im Kabi­nett bera­ten wer­den soll, eine „Mogel­pa­ckung” von Arbeits­mi­nis­ter Heil. Ihre Bun­des­spre­che­rin Sarah-Lee Hein­rich sag­te: „Von der im Koali­ti­ons­ver­trag ver­ein­bar­ten Aus­bil­dungs­ga­ran­tie ist nichts mehr übrig.” Mit ein paar bezahl­ten Fami­li­en­heim­fahr­ten schaf­fe man weder die Ver­kehrs- noch die Ener­gie­wen­de, so Hein­rich. „Egal ob beim Kli­ma­schutz oder bei der Aus­bil­dung – die Ampel schafft es nicht, die Sor­gen und Pro­ble­me von unse­rer Gene­ra­ti­on ernst zu neh­men. Die Regie­rung muss eine ech­te Aus­bil­dungs­ga­ran­tie vor­le­gen, die wirk­lich für mehr gute, betrieb­li­che Aus­bil­dungs­plät­ze sorgt und jedem jun­gen Men­schen den Anspruch dar­auf garan­tiert.” DGB-Bun­des­ju­gend­se­kre­tär Kris­tof Becker ver­misst eine Per­spek­ti­ve für die aktu­ell 2,3 Mil­lio­nen jun­gen Men­schen ohne Berufs­ab­schluss. „Die Bun­des­re­gie­rung ver­mas­selt es, die Aus­bil­dung in Deutsch­land zu stär­ken. Was sie aktu­ell als ‘Aus­bil­dungs­ga­ran­tie‘ vor­ge­legt hat, ist vie­les, aber eines bestimmt nicht: Eine Garan­tie auf einen Aus­bil­dungs­platz, wie wir sie in den Koali­ti­ons­ver­trag gekämpft haben.” Noch nie hät­ten so weni­ge Unter­neh­men aus­ge­bil­det wie jetzt, sag­te Becker. Die Gewerk­schafts­ju­gend erwar­te von der Bun­des­re­gie­rung „eine ech­te Aus­bil­dungs­ga­ran­tie mit einem Rechts­an­spruch auf einen Aus­bil­dungs­platz”. Der vor­lie­gen­de Ent­wurf sei „für jun­ge Men­schen wie Glücks­rad beim Arbeits­amt”. Der aktu­el­le Refe­ren­ten­ent­wurf des Arbeits­mi­nis­te­ri­ums sieht geför­der­te Kurz­prak­ti­ka, ein Mobi­li­täts­zu­schuss und bes­se­re Bera­tun­gen durch die Arbeits­agen­tu­ren und Job­cen­ter vor. Das Minis­te­ri­um geht davon aus, dass ab 2024 zwi­schen 3.000 und 4.000 jun­ge Men­schen zusätz­lich in außer­be­trieb­li­chen Aus­bil­dungs­stät­ten unter­ge­bracht wer­den, weil sie kei­ne Aus­bil­dung in einem Betrieb begin­nen kön­nen. (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Jusos, über dts Nachrichtenagentur

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