Jus­tiz­mi­nis­ter will Hür­den für Abschie­bun­gen senken

Als Kon­se­quenz aus der Mes­ser­at­ta­cke von Brok­stedt hat Bun­des­jus­tiz­mi­nis­ter Mar­co Busch­mann an die Bun­des­län­der appel­liert, Hür­den bei der Abschie­bung straf­fäl­lig gewor­de­ner Aus­län­der zu besei­ti­gen. „Ich wer­be dafür, den Infor­ma­ti­ons­aus­tausch zwi­schen den Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den und den Aus­län­der­be­hör­den zu ver­bes­sern”, sag­te der FDP-Poli­ti­ker den Zei­tun­gen der Fun­ke-Medi­en­grup­pe (Diens­tag­aus­ga­ben). In Fäl­len der Unter­su­chungs­haft müss­ten die Aus­län­der­be­hör­den kon­kret über die Inhaf­tie­rung wie auch über die Haft­ent­las­sung infor­miert werden. 

Dabei müss­ten die Anschrift der Haft­an­stalt und die Ent­las­sungs­an­schrift ange­ge­ben wer­den. „Die Durch­füh­rung von Anhö­run­gen und den gege­be­nen­falls fol­gen­den Abschie­bun­gen dür­fen nicht dar­an schei­tern, dass Aus­län­der­be­hör­den über die­se Umstän­de nicht infor­miert sind.” Er habe den Län­dern den Vor­schlag unter­brei­tet, die ent­spre­chen­de Ver­wal­tungs­vor­schrift – die soge­nann­te Anord­nung über Mit­tei­lun­gen in Straf­sa­chen – zu ändern, teil­te Busch­mann mit. Wenn guter Wil­le da sei, kön­ne das „sehr schnell” gesche­hen. Busch­mann beton­te: „Mein Vor­schlag zur Ver­bes­se­rung des Infor­ma­ti­ons­aus­tauschs trägt hof­fent­lich dazu bei, dass sich Fäl­le wie in Brok­stedt nicht wie­der­ho­len.” Im Fall der Mes­ser­at­ta­cke von Brok­stedt schei­ne der Infor­ma­ti­ons­aus­tausch zwi­schen den Behör­den nicht funk­tio­niert zu haben, kri­ti­sier­te der Jus­tiz­mi­nis­ter. Zwar sei ein Ver­fah­ren ein­ge­lei­tet wor­den, damit der mehr­fach straf­fäl­lig gewor­de­ne Ibra­him A. Deutsch­land ver­las­sen müs­se. Doch sei die Anhö­rung ‚dar­an geschei­tert, dass man den Mann nicht erreicht hat – auch nicht, als er in Unter­su­chungs­haft saߒ, so Busch­mann. „Das kann nicht sein – gera­de jeman­dem, der sich mit sei­ner Gefähr­lich­keit regel­recht brüs­tet, darf eine Unter­su­chungs­haft nicht zum Vor­teil gerei­chen.” Das sei absurd. (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Mar­co Busch­mann, über dts Nachrichtenagentur

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