Kom­mu­nen erwar­ten schlech­te­re Finanzlage

Ber­lin (dts Nach­rich­ten­agen­tur) – Die Bür­ger müs­sen sich auf Erhö­hun­gen bei kom­mu­na­len Gebüh­ren und Ein­schnit­te bei städ­ti­schen Leis­tun­gen ein­stel­len. Der Haupt­ge­schäfts­füh­rer des Städ­te- und Gemein­de­bunds, Gerd Lands­berg, begrün­de­te dies im „Han­dels­blatt” mit der schlech­ten Finanz­si­tua­ti­on der Kom­mu­nen in die­sem und im nächs­ten Jahr. „Die Lage ist dra­ma­tisch”, sag­te er. 

Es sei zu befürch­ten, dass die Steu­er­ein­nah­men ein­bre­chen und der Inves­ti­ti­ons­rück­stand, der jetzt schon knapp 160 Mil­li­ar­den Euro beträgt, wei­ter zunimmt. Gleich­zei­tig wer­de die Erwar­tung der Bür­ger an die kom­mu­na­le Daseins­vor­sor­ge, etwa für mehr Kita­plät­ze, für bes­se­re Schu­len oder für einen güns­ti­ge­ren öffent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehr, den Druck auf die Kom­mu­nen erhö­hen. Die Städ­te und Gemein­den könn­ten aber nicht mehr alles leis­ten, was wün­schens­wert sei. „Das kann für den Rechts­an­spruch auf Ganz­tags­be­treu­ung in der Grund­schu­le gel­ten, aber auch für vie­le ande­re Berei­che, etwa bei not­wen­di­gen Inves­ti­tio­nen in Stra­ßen, Ver­kehr, Infra­struk­tur und Bil­dungs­ein­rich­tun­gen”, so Lands­berg. „Zei­ten­wen­de in der Poli­tik bedeu­tet auch eine Zei­ten­wen­de vor Ort.” Ver­ein­zelt wur­de bereits beschlos­sen, die Gebüh­ren für städ­ti­sche Dienst­leis­tun­gen wie die Abfall­ent­sor­gung oder die Stadt­rei­ni­gung anzu­he­ben. In man­chen Gemein­den wer­den sich auch die Eltern­bei­trä­ge für Kin­der­ta­ges­stät­ten ab 2023 deut­lich ver­teu­ern. Lands­berg sag­te, etwa­ige Gebüh­ren­er­hö­hun­gen wür­den sich an den tat­säch­li­chen Kos­ten und damit auch an der Infla­ti­on ori­en­tie­ren. Nach sei­nen Anga­ben machen den Kom­mu­nen vor allem stei­gen­de Sozial‑, Ener­gie- und Per­so­nal­kos­ten zu schaf­fen. Vie­le Kom­mu­nen sei­en zudem „hoch­ver­schul­det”. Bund und Län­der sei­en gefor­dert, hier eine Lösung zu fin­den. „Das ist umso drin­gen­der, als die stark stei­gen­den Zin­sen die hoch­ver­schul­de­ten Kom­mu­nen enorm belas­ten wer­den, wor­un­ter ins­be­son­de­re die drin­gend not­wen­di­gen Inves­ti­tio­nen lei­den werden.”

Foto: Rat­haus, über dts Nachrichtenagentur

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