Kraft­fahr­zeug­ge­wer­be for­dert mehr Abgasuntersuchungen

Zur Ver­bes­se­rung der Luft­qua­li­tät spricht sich das deut­sche Kraft­fahr­zeug­ge­wer­be für eine Ergän­zung der Abgas­un­ter­su­chung (AU) durch wei­te­re Prü­fun­gen aus. „Künf­tig soll­ten in der AU bei allen Fahr­zeu­gen auch die aus­ge­sto­ße­ne Par­ti­kel­zahl sowie zusätz­lich die Ver­duns­tungs­emis­sio­nen über eine bis­lang noch nicht vor­ge­schrie­be­ne SHED-Prü­fung (Sea­led Housing for Eva­po­ra­ti­ve Deter­mi­na­ti­on) erho­ben wer­den, die für den Umwelt­schutz wesent­lich sei­en”, schlägt der Zen­tral­ver­band Deut­sches Kraft­fahr­zeug­ge­wer­be (ZDK) in einer Stel­lung­nah­me zu der geplan­ten Euro 7‑Norm-Ver­ord­nung der EU-Kom­mis­si­on vor, über die die Zei­tun­gen der Fun­ke-Medi­en­grup­pe (Sams­tag­aus­ga­ben) berich­ten. „Mit den jähr­lich rund 25 Mil­lio­nen Abgas­un­ter­su­chun­gen durch akkre­di­tier­te Prüf­stel­len und AU-Werk­stät­ten wer­de zuver­läs­sig dafür gesorgt, dass die vor­ge­schrie­be­nen Emis­si­ons­wer­te ein­ge­hal­ten wer­den”, so der ZDK. Aktu­ell reich­ten „weder die im Fahr­zeug inte­grier­ten Ein­rich­tun­gen On-Board-Dia­gno­se (OBD) noch On-Board-Über­wa­chungs­sys­te­me (OBM) aus, um über­höh­te Emis­sio­nen an Fahr­zeu­gen zu ermit­teln, die etwa auf Abschalt­ein­rich­tun­gen oder Abgas-Mani­pu­la­tio­nen zurück­zu­füh­ren sind”, kri­ti­sier­te der ZDK. Regel­mä­ßi­ge tech­ni­sche Prü­fun­gen könn­ten einen wert­vol­len Bei­trag bei gleich­zei­ti­gen Kos­ten­ein­spa­run­gen liefern. 

Mit der Ein­füh­rung der Abgas­son­der­un­ter­su­chung (ASU) wür­den seit rund 38 Jah­ren Auf­fäl­lig­kei­ten im Abgas­ver­hal­ten von Kraft­fahr­zeu­gen zur Ver­mei­dung von Umwelt­be­las­tun­gen kos­ten­güns­tig erfasst. Die EU-Kom­mis­si­on will durch eine neue Euro‑7 Norm die Schad­stoff­emis­sio­nen der Fahr­zeu­ge sowie den Par­ti­kel­ab­rieb bei Brem­sen und Rei­fen wei­ter sen­ken, um die Gesund­heit der Bür­ger zu schüt­zen. Jähr­lich ster­ben in der Euro­päi­schen Uni­on (EU) mehr als 300.000 Men­schen vor­zei­tig allein auf­grund der Luft­ver­schmut­zung. Der Stra­ßen­ver­kehr gilt als größ­te Quel­le der Luft­ver­schmut­zung in Städ­ten. „Wir unter­stüt­zen das Ziel, ein ambi­tio­nier­tes Emis­si­ons­ni­veau für Kraft­fahr­zeu­ge zu errei­chen. Die tech­ni­sche Umsetz­bar­keit darf jedoch weder für die Fahr­zeug­her­stel­ler noch für die Kfz-Betrie­be zu hohen Mehr­kos­ten füh­ren, die dann in der Fol­ge die indi­vi­du­el­le Mobi­li­tät für vie­le Men­schen ver­teu­ert”, sag­te der ZDK-Haupt­ge­schäfts­füh­rer Kurt-Chris­ti­an Scheel die­ser Redak­ti­on. Den Vor­schlag der Euro­päi­schen Kom­mis­si­on zu der geplan­ten Euro 7‑Norm sieht der ZDK den­noch mit gro­ßer Sor­ge. Die Euro 7‑Norm soll­te alle Mög­lich­kei­ten zur Ver­wen­dung von E‑Fuels offen­hal­ten und in Ein­klang ste­hen mit der für 2026 ver­an­schlag­ten Über­prü­fung des Bedarfs und der Mög­lich­kei­ten die­ser Kraft­stof­fe durch die Euro­päi­sche Kom­mis­si­on. „Syn­the­ti­sche Kraft­stof­fe, die aus­schließ­lich auf Grund­la­ge nicht fos­si­ler Quel­len pro­du­ziert wer­den, sind die ein­zi­ge Mög­lich­keit, die CO2-Emis­sio­nen bereits zuge­las­se­ner Kraft­fahr­zeu­ge zu redu­zie­ren.” Für den ZDK und sei­ne Mit­glieds­be­trie­be ist die ver­läss­li­che Regu­lie­rung des Zugangs zu Fahr­zeug­da­ten äußerst wich­tig. Der ZDK for­dert die EU-Kom­mis­si­on des­halb auf, den eige­nen Ankün­di­gun­gen Fol­ge zu leis­ten und eine sek­tor­spe­zi­fi­sche Regu­lie­rung zum Zugang zu Fahr­zeug­da­ten noch in die­sem Jahr zu ver­öf­fent­li­chen. Im ZDK sind 36.570 Auto­häu­ser und Werk­stät­ten mit rund 435.000 Beschäf­tig­ten orga­ni­siert. (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Aus­puff, über dts Nachrichtenagentur

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