Land­krei­se für Begren­zung von Migrationszustrom

Der Deut­sche Land­kreis­tag for­dert ange­sichts der Schwie­rig­kei­ten, Asyl­be­wer­ber, ukrai­ni­sche Flücht­lin­ge und Migran­ten unter­zu­brin­gen, ein Tref­fen mit Bun­des­kanz­ler Olaf Scholz (SPD). Der Prä­si­dent des Land­kreis­tags, Rein­hard Sager (CDU), sag­te der „Frank­fur­ter All­ge­mei­nen Zei­tung” (Mon­tags­aus­ga­be), die Krei­se hät­ten kaum noch Kapa­zi­tä­ten für die Unter­brin­gung. „Die Leu­te kom­men teil­wei­se in Zel­ten unter.” 

Es gebe außer­dem eine Finan­zie­rungs­lü­cke bei den Wohn­kos­ten für aner­kann­te Flücht­lin­ge von etwa zwei Mil­li­ar­den Euro pro Jahr, die von den Kom­mu­nen getra­gen wer­den müs­se. „Wir war­ten immer noch auf eine aus­rei­chen­de Finan­zie­rung der Unter­kunfts­kos­ten”, sag­te Sager. Des­halb woll­ten die Kom­mu­nen ein Gespräch mit dem Kanz­ler. Sager wand­te sich gegen einen Auf­nah­me­stopp. Auch eine Wei­ge­rung ein­zel­ner Gemein­den, noch mehr Asyl­be­wer­ber auf­zu­neh­men, sei kei­ne Lösung. Wohl aber müs­se der Zuzug begrenzt wer­den. „Die Bun­des­re­gie­rung muss alles tun, um das Pro­blem klei­ner statt grö­ßer zu machen”, sag­te Sager. Vie­le Land­krei­se hät­ten sich bereits an den Kanz­ler wegen ihrer Schwie­rig­kei­ten gewandt. „Die ein­sei­ti­ge Belas­tung Deutsch­lands ist mit erheb­li­chem gesell­schaft­li­chem Spreng­stoff ver­bun­den. Es ent­steht jeden­falls gro­ßer Scha­den in Deutsch­land, wenn die Kom­mu­nen in eine Lage gebracht wer­den, in der sie nicht mehr han­deln kön­nen. Dann ver­lie­ren die Bür­ger nicht nur Ver­trau­en in ihre Kom­mu­nen, son­dern in den Staat als Gan­zes”, sag­te Sager der FAZ. Die Bun­des­re­gie­rung müs­se „viel mehr” tun, um eine gleich­mä­ßi­ge­re Ver­tei­lung in der Euro­päi­schen Uni­on (EU) und auch eine Begren­zung des Zuzugs zu gewähr­leis­ten. „In der EU müss­te gere­gelt wer­den, dass Men­schen, die schon Zuflucht gefun­den haben, nicht alle auto­ma­tisch nach Deutsch­land wei­ter­ge­lei­tet wer­den, weil hier die Sozi­al­stan­dards am höchs­ten sind”, sag­te Sager. (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Flücht­lin­ge auf der Bal­kan­rou­te, über dts Nachrichtenagentur

Anmer­kun­gen zum Bei­trag? Hin­weis an die Redak­ti­on sen­den.