Lin­ke klagt über Aus­ver­kauf öffent­li­cher Liegenschaften

Die Links­frak­ti­on im Bun­des­tag wirft der Bun­des­re­gie­rung einen Aus­ver­kauf öffent­li­cher Lie­gen­schaf­ten vor. „Auch die Ampel­re­gie­rung setzt die Pri­va­ti­sie­rungs­wel­le bun­des­ei­ge­ner Lie­gen­schaf­ten nahe­zu unver­min­dert fort”, sag­te die Spre­che­rin der Frak­ti­on für Mieten‑, Bau- und Woh­nungs­po­li­tik, Caren Lay, dem „Redak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land”. Lay bezog sich dabei auf neue Zah­len zu Ver­käu­fen von Lie­gen­schaf­ten durch die Bun­des­an­stalt für Immo­bi­li­en­auf­ga­ben (BImA).

Einer Ant­wort des Bun­des­fi­nanz­mi­nis­te­ri­ums auf eine Lin­ken-Anfra­ge zufol­ge hat die BImA im Jahr 2022 ins­ge­samt 939 Lie­gen­schaf­ten ver­kauft. Nur 271 die­ser Lie­gen­schaf­ten wur­den dem­nach an öffent­li­che Trä­ger ver­kauft. 71 Pro­zent der Lie­gen­schaf­ten wur­den dage­gen an pri­va­te Inter­es­sen­ten ver­äu­ßert. Caren Lay kri­ti­sier­te, es sei „völ­lig aus der Zeit gefal­len, öffent­li­che Grund­stü­cke zu ver­scher­beln.” In der Ant­wort des Minis­te­ri­ums auf Lays Anfra­ge heißt es, die BImA bie­te Lie­gen­schaf­ten grund­sätz­lich zunächst den Kom­mu­nen oder ande­ren Gebiets­kör­per­schaf­ten an, bevor sie auf dem Immo­bi­li­en­markt ver­kauft wür­den. „Im Rah­men der Wohn­ra­um­of­fen­si­ve der Bun­des­re­gie­rung ver­folgt die BImA zudem das Ziel, für den Woh­nungs­bau geeig­ne­te und für den Bund ent­behr­li­che Grund­stü­cke vor­ran­gig an Kom­mu­nen zu ver­äu­ßern”, heißt es in dem Schrei­ben wei­ter. Durch die­ses Ver­fah­ren sei sicher­ge­stellt, „dass kei­ne für eine kom­mu­na­le Nut­zung inter­es­san­te Lie­gen­schaft ohne Betei­li­gung der Kom­mu­nen an pri­va­te Trä­ger ver­kauft wird.” Bei den pri­va­ti­sier­ten Lie­gen­schaf­ten han­de­le es sich „im Wesent­li­chen um Ver­käu­fe von Kleinst­flä­chen oder gering­wer­ti­gen Flä­chen”, an denen die Kom­mu­nen kein Inter­es­se gehabt hät­ten. Der Lin­ken-Abge­ord­ne­ten Lay geht das Vor­ge­hen der Bun­des­re­gie­rung nicht weit genug. „Ange­sichts gras­sie­ren­der Woh­nungs­not und dra­ma­tisch stei­gen­der Boden­prei­se for­de­re ich einen Pri­va­ti­sie­rungs­stopp der BImA”, sag­te Lay. „Soll­ten Gemein­den Lie­gen­schaf­ten nicht erwer­ben kön­nen, muss die Ver­ga­be künf­tig aus­schließ­lich über Erb­pacht an Pri­va­te erfol­gen”, ergänz­te sie. (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Bun­des­an­stalt für Immo­bi­li­en­auf­ga­ben, über dts Nachrichtenagentur

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