Lin­ke unter­stützt Lau­ter­bachs Plä­ne gegen Medikamentenengpässe

Ber­lin (dts Nach­rich­ten­agen­tur) – Die Links­frak­ti­on unter­stützt die Plä­ne von Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Karl Lau­ter­bach (SPD) gegen die aktu­el­len Medi­ka­men­ten­eng­päs­se. Es sei gut, dass Kran­ken­kas­sen vor­erst höhe­re Prei­se für bestimm­te Arz­nei­mit­tel über­neh­men sol­len, sag­te die gesund­heits­po­li­ti­sche Spre­che­rin der Frak­ti­on, Kath­rin Vog­ler, am Mitt­woch im RBB-Info­ra­dio. „Ich freue mich, dass end­lich ein Ver­ant­wort­li­cher in der Bun­des­re­gie­rung das The­ma mit den Lie­fer­eng­päs­sen an- und ernst nimmt.” 

In den vom Gesund­heits­mi­nis­te­ri­um vor­ge­leg­ten Eck­punk­ten gebe es durch­aus Ansät­ze, die in Ord­nung sei­en. „Kurz­fris­tig ist es sicher­lich rich­tig, was Herr Lau­ter­bach jetzt vor­schlägt, also die Prei­se ein­fach zu erhö­hen, dass die Kran­ken­kas­sen das 1,5‑fache des bis­he­ri­gen Fest­prei­ses für bestimm­te Kin­der­arz­nei­mit­tel erstat­ten sol­len.” Aller­dings sei ihr Ein­druck, dass drin­gend eine grund­sätz­li­che Reform der Preis­bil­dung bei Medi­ka­men­ten nötig sei. „Neu zuge­las­se­ne paten­tier­te Arz­nei­mit­tel wer­den zu immensen Prei­sen, gera­de­zu Mond­prei­sen, auf den Markt gewor­fen. Dafür sind gute, alte, bewähr­te Medi­ka­men­te, deren Patent­schutz aus­ge­lau­fen ist, inzwi­schen bil­lig wie Dreck, wer­den kaum noch in Deutsch­land und Euro­pa pro­du­ziert, und wenn dann eine Stö­rung der Lie­fer­ket­ten ein­tritt, haben wir ein Pro­blem.” Die Kos­ten für die For­schung sei­en in der Regel nicht so hoch, wie von der Indus­trie behaup­tet. Weder für die For­schung noch für die Pro­duk­ti­on gebe es eine aus­rei­chen­de Preis­trans­pa­renz. „Bei der ande­ren Grup­pe, den Gene­ri­ka, hat die Preis­de­cke­lung dazu geführt, dass es eine Oli­go­pol- oder sogar Mono­pol­bil­dung gege­ben hat, dass nur noch weni­ge Her­stel­ler, manch­mal nur ein ein­zi­ger einen bestimm­ten Wirk­stoff pro­du­zie­ren.” Die­ses Sys­tem sei sehr anfäl­lig für Stö­run­gen. Bei bestimm­ten Medi­ka­men­ten soll­ten des­halb die Prei­se erhöht oder Rabatt­ver­trä­ge abge­schafft wer­den. In der Fol­ge müs­se man sich im nächs­ten Jahr aller­dings auch anse­hen, wie die Kran­ken­kas­sen künf­tig finan­ziert wer­den sollen.

Foto: Tablet­ten, über dts Nachrichtenagentur

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