Maa­ßen ant­wor­tet frist­ge­recht auf CDU-Vorwürfe

Der vor einem Par­tei­aus­schluss-Ver­fah­ren ste­hen­de Hans-Georg Maa­ßen hofft im Streit mit der CDU auf eine güt­li­che Eini­gung. „Ich habe der CDU-Lei­tung bin­nen der erbe­te­nen Frist Don­ners­tag­nacht mei­ne Stel­lung­nah­me zu den vor­ge­brach­ten Vor­wür­fen zukom­men las­sen und hof­fe, dass der Inhalt ver­söhn­lich ist”, sag­te der jüngst gekür­te Chef der umstrit­te­nen Wer­te-Uni­on und ehe­ma­li­ge Ver­fas­sungs­schutz­chef der „Welt am Sonn­tag”. Kri­ti­ker wer­fen ihm eine Ver­harm­lo­sung des Holo­causts sowie die Ver­brei­tung anti­se­mi­ti­scher Chif­fren vor, nach­dem er von einer „rot-grü­nen Ras­sen­leh­re”, einem „eli­mi­na­to­ri­schen Ras­sis­mus gegen Wei­ße” und „Glo­ba­lis­ten” gespro­chen hatte. 

Maa­ßen weißt die Vor­wür­fe zurück. „Ich habe kein Inter­es­se an einem Show­down mit Par­tei­aus­schluss und hät­te mir gewünscht, dass wir die Dif­fe­ren­zen kol­le­gi­al aus­tra­gen, nicht vor der Öffent­lich­keit”, sag­te Maa­ßen zu dem nun dro­hen­den Par­tei­aus­schluss­ver­fah­ren. „Anders, als das eigent­lich ablau­fen soll­te, bin ich nicht münd­lich ange­hört wor­den. Wie die Par­tei ent­schei­den wird, wer­de ich wohl am Mon­tag­nach­mit­tag aus den Medi­en erfah­ren. So soll­te man mit Par­tei­mit­glie­dern nicht umge­hen”, kri­ti­sier­te er. Die Par­tei­füh­rung um den Vor­sit­zen­den Fried­rich Merz will Maa­ßen aus der CDU unter ande­rem wegen par­tei­schä­di­gen­den Ver­hal­tens aus­schlie­ßen. „Den Vor­wür­fen sehe ich gelas­sen ent­ge­gen. Ich bin über­zeugt davon, dass ich der Par­tei nicht gescha­det habe und dass kein Ver­stoß gegen die Sat­zung vor­liegt”, sag­te Maa­ßen. „Die Kri­tik, den Vor­sitz der Wer­te-Uni­on über­nom­men zu haben, ist gro­tesk”, so Maa­ßen. „Da sind vie­le Men­schen Mit­glied, die sich für Fried­rich Merz ein­ge­setzt haben. Die sind mit dem Schrift­zug ‘I love FM‘ rum­ge­lau­fen und bekom­men als Dank nun den Stuhl vor die Tür gestellt.” Das sei unan­stän­dig. „Was ich an Fried­rich Merz und der Par­tei­füh­rung kri­ti­sie­re, ist der feh­len­de Mut zu einem kla­ren Bruch mit der Poli­tik Ange­la Mer­kels”, sag­te Maa­ßen. Er for­dert einen neu­en Kurs in der Migrations‑, Fami­li­en- oder Mit­tel­stands­po­li­tik und eine „deut­li­che Ansa­ge” gegen ein „Woke- und Gen­der-Unwe­sen”. Der Glau­be, dass Wah­len nur in der Mit­te gewon­nen wer­den, sei ein Irr­tum. „Wah­len wer­den dadurch gewon­nen, dass man die Nicht­wäh­ler wie­der mobi­li­siert”, so der Wer­te-Uni­on-Chef. Dafür müs­se die CDU zu „ihren eigent­li­chen Wer­ten” zurück­keh­ren. „Ich spre­che das klar aus, die Men­schen, die hin­ter mir ste­hen, erwar­ten das, und dass ich nicht mit Flo­rett, son­dern mit dem Säbel kämp­fe”, sag­te Maa­ßen. (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Hans-Georg Maa­ßen, über dts Nachrichtenagentur

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