Mehr Ermitt­lungs­ver­fah­ren wegen Schwarz­ar­beit auf Baustellen

Ber­lin (dts Nach­rich­ten­agen­tur) – Die Zahl der Ermitt­lungs­ver­fah­ren wegen des Ver­dachts auf Schwarz­ar­beit in der Bau­bran­che ist im ers­ten Halb­jahr 2022 deut­lich gestie­gen. Bun­des­weit lei­te­te die „Finanz­kon­trol­le Schwarz­ar­beit” 9.251 Ver­fah­ren ein, berich­tet die in „Neue West­fä­li­sche” unter Beru­fung auf Zah­len des Bun­des­fi­nanz­mi­nis­te­ri­ums. Der Scha­den für den Staat belau­fe sich auf 161 Mil­lio­nen Euro. 

Im Vor­jah­res­zeit­raum waren es 7.430 Ver­fah­ren, aller­dings fan­den wegen der Coro­na-Lage auch weni­ger Kon­trol­len statt. „Die auf­ge­deck­ten Ver­stö­ße sind nur die Spit­ze des Eis­bergs. Schwarz­ar­beit und ille­ga­le Beschäf­ti­gung gehö­ren zum All­tag auf dem Bau”, sag­te Cars­ten Bur­ck­hardt vom Bun­des­vor­stand der Indus­trie­ge­werk­schaft Bau­en-Agrar-Umwelt (IG BAU). Wegen des wach­sen­den Kos­ten­drucks erwar­te er, dass unse­riö­se Fir­men ver­stärkt auf Lohn­dum­ping set­zen sowie Steu­ern und Sozi­al­ab­ga­ben hin­ter­zie­hen. Der Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Bern­hard Dal­drup, Spre­cher der SPD-Frak­ti­on im Bau­aus­schuss, hat­te die Zah­len beim Finanz­mi­nis­te­ri­um ange­fragt. Er sag­te der Zei­tung: „Die vie­len Unter­neh­men der Bau­wirt­schaft, die sich kor­rekt ver­hal­ten, wer­den im Wett­be­werb benach­tei­ligt und betro­gen.” Außer­dem zeig­ten die Zah­len, dass mit Arbeit­neh­mern auf dem Bau hier­zu­lan­de zu oft nicht fair umge­gan­gen werde.

Foto: Bau­krä­ne auf einer Bau­stel­le, über dts Nachrichtenagentur

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