NRW-Fami­li­en­mi­nis­te­rin will mehr Män­ner in Kitas

NRW-Fami­li­en­mi­nis­te­rin Jose­fi­ne Paul (Grü­ne) will mit dem „Sofort­pro­gramm Kita” unter ande­rem mehr Män­ner für Stel­len in der Kin­der­ta­ges­be­treu­ung gewin­nen. „Es ist kein neu­er Befund, dass wir zu wenig Män­ner in Kitas haben. Es ist ins­ge­samt ein Pro­blem, dass die so genann­ten Care-Beru­fe sehr weib­lich kon­no­tiert sind”, sag­te sie der „Rhei­ni­schen Post”. 

„Das hat etwas mit tra­di­tio­nel­len gesell­schaft­li­chen Vor­stel­lun­gen zu tun – mit Geschlech­ter­bil­dern und Urtei­len über bestimm­te Tätig­keits­fel­der. Das auf­zu­bre­chen schafft man nicht über Nacht. Aber wir wol­len die Ste­reo­ty­pe mehr und mehr auf­wei­chen. Wir wer­den eine Kam­pa­gne für Beru­fe in der früh­kind­li­chen Bil­dung star­ten, die unter ande­rem gezielt Män­ner anspre­chen soll.” Aller­dings müs­se das Arbeits­feld auch ins­ge­samt attrak­ti­ver wer­den, „nicht nur für Män­ner, son­dern für alle Men­schen. Gefragt sind dabei natür­lich auch die Tarif­par­tei­en”. Paul wand­te sich gegen die Sor­ge, die Maß­nah­men im Sofort­pro­gramm – unter ande­rem ein ver­stärk­ter Ein­satz von Quer­ein­stei­gern und Ergän­zungs­kräf­ten – kön­ne die Betreu­ungs­qua­li­tät sen­ken. „Ergän­zungs­kräf­te” hät­ten eine zwei­jäh­ri­ge Aus­bil­dung absol­viert. „Wir tra­gen damit dem Wunsch der Trä­ger und vie­ler Ein­rich­tun­gen Rech­nung, die uns sagen: Wir haben enga­gier­te Leu­te, wir brau­chen nur die Mög­lich­keit, sie über­all ein­zu­set­zen. Über das Kita-Hel­fer-Pro­gramm, das wir ver­län­gert haben und ver­stie­gen wol­len, haben wir außer­dem heu­te schon sehr unter­schied­li­che Pro­fes­sio­nen in Kitas und wis­sen, dass das ein Vor­teil sein kann”, sag­te Paul. Zur Kri­tik, das Sofort­pro­gramm des Lan­des rei­che nicht aus, sag­te sie: „Natür­lich tut es das nicht, das haben wir auch nicht behaup­tet. Es ist ein kurz­fris­ti­ges Sofort­pro­gramm. Es kann und will nicht den Anspruch erhe­ben, dass wir damit dem Fach­kräf­te­man­gel abschlie­ßend begeg­nen. Das sind ers­te Maß­nah­men, die für Ent­las­tun­gen sor­gen.” Natür­lich wür­den wei­te­re Schrit­te fol­gen. „Wir müs­sen zum Bei­spiel viel mehr qua­li­fi­zie­ren. Wer jetzt Kita-Hel­fe­rin oder Ergän­zungs­kraft ist, soll eine Per­spek­ti­ve bekom­men, Fach­kraft zu wer­den. Wir wei­ten das Pro­gramm für Inte­gra­ti­ons­be­glei­te­rin­nen aus: Auch sie sol­len die Chan­ce haben, sich fort­zu­bil­den.” (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Kita, über dts Nachrichtenagentur

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