OECD: Vie­le Krebs­fäl­le blie­ben wegen Coro­na unentdeckt

Krankenhaus - Patientenbett - Bett - Krankenbett - Flur - Krankenhaus-Flur Foto: Sicht auf einen Krankenhaus-Flur, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Wegen der Coro­na-Pan­de­mie dro­hen in der Euro­päi­schen Uni­on offen­bar mas­si­ve Rück­schlä­ge bei der Krebsbekämpfung.

Das berich­ten die Zei­tun­gen der Fun­ke-Medi­en­grup­pe unter Beru­fung auf einen gemein­sa­men Bericht der EU-Kom­mis­si­on und der Orga­ni­sa­ti­on für wirt­schaft­li­che Zusam­men­ar­beit und Ent­wick­lung. Dem­nach sei­en in Euro­pa wegen der coro­nabe­ding­ten Stö­run­gen der Gesund­heits­sys­te­me bis zu eine Mil­li­on Fäl­le von Krebs­er­kran­kun­gen unent­deckt geblie­ben. Die Krebs­be­hand­lung sei ein kri­ti­scher Bereich der durch Covid-19 gestör­ten medi­zi­ni­schen Ver­sor­gung. Vor allem wäh­rend der Höhe­punk­te der Pan­de­mie habe sich der Zugang zur Krebs­dia­gno­se und ‑behand­lung ver­zö­gert – es sei zu erwar­ten, dass die­se Ver­zö­ge­run­gen nega­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf Pro­gno­se und Über­le­ben von betrof­fe­nen Pati­en­ten hätten.

Der Report zum Stand der Gesund­heit in der EU nimmt als aktu­el­ler Begleit­be­richt zu frü­he­ren Stu­di­en vor allem die Coro­na­kri­se in den Blick. Er warnt, die Zahl der Todes­op­fer durch Coro­na sei in der EU wahr­schein­lich höher als bis­lang ange­nom­men. Laut Bericht waren in der EU bis Ende Okto­ber nach offi­zi­el­ler Zäh­lung fast 800.000 Men­schen wegen Coro­na vor­zei­tig gestor­ben. Der Ver­gleich der offi­zi­el­len Zahl der Coro­na-Toten und der Über­sterb­lich­keit im lang­jäh­ri­gen Durch­schnitt der Ster­be­zah­len lege aber nahe, dass die Coro­na-Todes­fäl­le wahr­schein­lich unter­schätzt wür­den – so habe die Über­sterb­lich­keit in den ers­ten bei­den Pan­de­mie­wel­len fast dop­pelt so hoch gele­gen wie die offi­zi­el­le Zahl der Corona-Toten.

Der neue Report stellt dem deut­schen Gesund­heits­sys­tem ein ver­gleichs­wei­se gutes Zeug­nis beim Umgang mit Coro­na aus: „Deutsch­land hat als Reak­ti­on auf die Covid-19-Pan­de­mie schnell reagiert und war in Bezug auf die Gesund­heits­in­fra­struk­tur und die Res­sour­cen rela­tiv gut vor­be­rei­tet”, heißt es. Doch ver­merkt der Bericht auch, die Coro­na­kri­se habe in Deutsch­land die Her­aus­for­de­run­gen auf­ge­zeigt, mit denen föde­ra­le Sys­te­me bei der Koor­di­nie­rung und Bewäl­ti­gung der Pan­de­mie kon­fron­tiert seien.

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