Par­tei­freun­de kri­ti­sie­ren Ver­gü­tung von EVP-Chef Man­fred Weber

Der Vor­sit­zen­de der Euro­päi­schen Volks­par­tei (EVP), Man­fred Weber, ist in den eige­nen Rei­hen in die Kri­tik gera­ten, weil er sich sei­ne Arbeit als Par­tei­chef extra bezah­len lässt. Auf einer Sit­zung der Uni­ons­ab­ge­ord­ne­ten im Euro­päi­schen Par­la­ment äußer­ten Teil­neh­mer ihr Unver­ständ­nis über die Ver­gü­tung, wie der „Spie­gel” berich­tet. Weber, der auch EVP-Frak­ti­ons­chef ist, recht­fer­tig­te sich damit, dass auch sei­ne Vor­gän­ger als Par­tei­chef hier­für Geld erhal­ten hätten. 

Ein CDU-Abge­ord­ne­ter aus Baden sprach nach Anga­ben von Kol­le­gen auf der Sit­zung von einer „total unglück­li­chen” Ange­le­gen­heit, einer aus Bochu­mer sag­te, Webers Vor­gän­ger sei­en nur des­halb von der Par­tei bezahlt wor­den, weil sie nicht gleich­zei­tig Abge­ord­ne­te waren und sonst ohne Ein­kom­men dage­stan­den hät­ten. So sei das beim Polen Donald Tusk gewe­sen und auch beim Fran­zo­sen Joseph Daul, als der aus dem Par­la­ment aus­ge­schie­den sei. Weber sei nun der Ers­te, soweit man wis­se, der dop­pelt kas­sie­re. Weber bestrei­tet das. Anders als Weber erhal­ten CDU-Chef Fried­rich Merz und CSU-Chef Mar­kus Söder für ihre Arbeit als Par­tei­vor­sit­zen­de kein Geld. Weber sag­te dem „Spie­gel”, selbst mit dem Geld der Par­tei ver­die­ne er nur etwa das, was auch die „Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den in deut­schen Par­la­men­ten” bekä­men – näm­lich dop­pel­te Diä­ten. Die Ver­gü­tung habe im Übri­gen der EVP-Par­tei­tag in Lis­sa­bon im Novem­ber 2022 offi­zi­ell geneh­migt. Für sei­ne Arbeit als EVP-Frak­ti­ons­chef bekommt er rund 10.000 Euro sowie Tage­gel­der von meh­re­ren Hun­dert Euro pro Sit­zungs­tag. Als Par­tei­chef erhält er zusätz­lich zwi­schen 10.001 und 20.000 Euro im Monat – kon­kre­ter muss er das nach den Regu­la­ri­en des Par­la­ments nicht ange­ben. (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Man­fred Weber, über dts Nachrichtenagentur

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