Per­so­nal­vor­ga­ben für Psych­ia­trie wer­den häu­fig nicht eingehalten

Der Spit­zen­ver­band der gesetz­li­chen Kran­ken­kas­sen GKV kri­ti­siert, dass bun­des­weit gel­ten­de Min­dest­vor­ga­ben für die Per­so­nal­stär­ke in psych­ia­tri­schen Kran­ken­häu­sern oft nicht ein­ge­hal­ten wer­den. Das berich­tet die „Neue Osna­brü­cker Zei­tung” (Don­ners­tags­aus­ga­be). 50 Pro­zent der Kran­ken­häu­ser für Kin­der- und Jugend­psych­ia­trie und knapp 40 Pro­zent der psych­ia­tri­schen Kran­ken­häu­ser setz­ten dem­nach in 2021 weni­ger Per­so­nal zur Ver­sor­gung der Pati­en­ten ein als vorgeschrieben. 

Anlass für die Kri­tik des GKV sind aktu­el­le Zahl­ten des „Insti­tuts für Qua­li­täts­si­che­rung und Trans­pa­renz im Gesund­heits­we­sen”. GKV-Vor­stands­vor­sit­zen­de Doris Pfeif­fer sag­te dazu: „Mit der ers­ten Aus­wer­tung über die Per­so­nal­aus­stat­tung in der Psych­ia­trie erhal­ten wir end­lich Trans­pa­renz über die Ein­hal­tung der bun­des­wei­ten Min­dest­per­so­nal­vor­ga­ben. Dabei ist fest­zu­stel­len, dass die­se nur von knapp zwei Drit­teln der psych­ia­tri­schen Kli­ni­ken ein­ge­hal­ten wer­den.” Die Vor­ga­ben soll­ten Pati­en­ten vor man­gel­haf­ter Ver­sor­gung und das Per­so­nal vor Über­las­tung schüt­zen, so Pfeif­fer. „Wir spre­chen bei Min­dest­vor­ga­ben von einer roten Linie, die nicht unter­schrit­ten wer­den darf, um eine zusätz­li­che Gesund­heits­ge­fähr­dung der ohne­hin kran­ken Men­schen zu ver­mei­den.” Dass die Vor­ga­ben nicht ein­ge­hal­ten wür­den, lie­ge nach Ansicht der Kran­ken­kas­sen aller­dings nicht am Geld. Die Kran­ken­häu­ser erhiel­ten aus­rei­chend Mit­tel zur Finan­zie­rung des Per­so­nals, so die Ver­bands­che­fin. Das ver­ein­bar­te Per­so­nal­bud­get wür­de aber auch für ande­re Zwe­cke und nicht voll­stän­dig für the­ra­peu­ti­sches Per­so­nal ver­wen­det wer­den, sag­te sie. (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Kli­nik für Psych­ia­trie, über dts Nachrichtenagentur

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