Preis­auf­trieb auf Erzeu­ge­r­ebe­ne ver­lang­samt sich weiter

Wies­ba­den (dts Nach­rich­ten­agen­tur) – Die Erzeu­ger­prei­se gewerb­li­cher Pro­duk­te in Deutsch­land sind im Novem­ber 2022 um 28,2 Pro­zent höher gewe­sen als im Vor­jah­res­mo­nat. Damit hat sich der Preis­auf­trieb auf Erzeu­ge­r­ebe­ne zum zwei­ten Mal in Fol­ge ver­lang­samt, teil­te das Sta­tis­ti­sche Bun­des­amt (Desta­tis) am Diens­tag mit. Im Okto­ber hat­te die Ver­än­de­rungs­ra­te gegen­über dem Vor­jah­res­mo­nat bei +34,5 Pro­zent gele­gen, im Sep­tem­ber bei +45,8 Prozent. 

Gegen­über dem Vor­mo­nat san­ken die Erzeu­ger­prei­se im Novem­ber um 3,9 Pro­zent. Das war der zwei­te deut­li­che Preis­rück­gang im Vor­mo­nats­ver­gleich in Fol­ge (- 4,2 Pro­zent Okto­ber 2022 gegen­über Sep­tem­ber 2022). Haupt­ver­ant­wort­lich für den Anstieg im Vor­jah­res­ver­gleich ist wei­ter­hin die Preis­ent­wick­lung bei Ener­gie, bedingt durch den hohen Wägungs­an­teil der Ener­gie­prei­se am Gesamt­in­dex in Kom­bi­na­ti­on mit außer­ge­wöhn­lich hohen Preis­ver­än­de­run­gen. Zudem stie­gen, teil­wei­se infol­ge der Preis­stei­ge­run­gen für Ener­gie, auch die Prei­se für Ver­brauchs­gü­ter, Vor­leis­tungs­gü­ter, Gebrauchs­gü­ter und Inves­ti­ti­ons­gü­ter deut­lich an. Auch für den Rück­gang des Erzeu­ger­preis­in­dex gegen­über dem Vor­mo­nat ist die Ent­wick­lung der Ener­gie­prei­se haupt­ver­ant­wort­lich. Die Ener­gie­prei­se waren im Novem­ber 2022 im Durch­schnitt 65,8 Pro­zent höher als im Vor­jah­res­mo­nat, so die Sta­tis­ti­ker. Den höchs­ten Ein­fluss auf die Ver­än­de­rungs­ra­te hat­ten die Preis­stei­ge­run­gen für Erd­gas in der Ver­tei­lung, gefolgt von denen für elek­tri­schen Strom. Gegen­über dem Vor­mo­nat san­ken die Ener­gie­prei­se im Durch­schnitt um 9,6 Pro­zent, haupt­säch­lich ver­ur­sacht durch den Rück­gang der Prei­se für Erd­gas in der Ver­tei­lung sowie für elek­tri­schen Strom. Die Ener­gie­prei­se waren im Okto­ber bereits um 10,4 Pro­zent gegen­über Sep­tem­ber gefal­len. Erd­gas in der Ver­tei­lung kos­te­te 92,6 Pro­zent mehr als im Novem­ber 2021. Für Han­del und Gewer­be erhöh­ten sich die Prei­se um 114,0 Pro­zent, für Wie­der­ver­käu­fer um 100,1 Pro­zent. Indus­trie­ab­neh­mer zahl­ten 53,0 Pro­zent mehr als ein Jahr zuvor. Für Kraft­wer­ke war Erd­gas 43,9 Pro­zent teu­rer. Gegen­über dem Vor­mo­nat wur­de Erd­gas über alle Abneh­mer­grup­pen hin­weg 11,8 Pro­zent bil­li­ger, vor allem bedingt durch die Preis­rück­gän­ge für Abneh­mer grö­ße­rer Men­gen. Strom kos­te­te über alle Abneh­mer­grup­pen betrach­tet 74,9 Pro­zent mehr als im Novem­ber 2021. Für Wei­ter­ver­tei­ler war er 117,2 Pro­zent teu­rer als ein Jahr zuvor, für Son­der­ver­trags­kun­den 61,6 Pro­zent. Gewerb­li­che Anla­gen, die häu­fig tarif­ge­bun­de­ne Ver­trä­ge abschlie­ßen, zahl­ten 21,0 Pro­zent mehr als ein Jahr zuvor, pri­va­te Haus­hal­te 19,5 Pro­zent. Im Vor­mo­nats­ver­gleich san­ken die Prei­se für elek­tri­schen Strom über alle Abneh­mer­grup­pen betrach­tet im Novem­ber um 9,2 Pro­zent. Wäh­rend Groß­ab­neh­mer weni­ger als im Vor­mo­nat zah­len muss­ten, stie­gen die Prei­se für Abneh­mer klei­ne­rer Men­gen. Mine­ral­öl­er­zeug­nis­se waren 21,8 Pro­zent teu­rer als im Novem­ber 2021, gegen­über Okto­ber 2022 san­ken die Prei­se um 7,9 Pro­zent. Leich­tes Heiz­öl kos­te­te 51,3 Pro­zent mehr als ein Jahr zuvor (-16,9 Pro­zent gegen­über Okto­ber 2022). Die Prei­se für Kraft­stof­fe stie­gen um 18,8 Pro­zent (-7,5 Pro­zent gegen­über Okto­ber 2022). Ohne Berück­sich­ti­gung von Ener­gie waren die Erzeu­ger­prei­se 12,7 Pro­zent höher als im Novem­ber 2021 und san­ken gegen­über Okto­ber um 0,2 Pro­zent. Die Prei­se für Ver­brauchs­gü­ter waren im elf­ten Monat des Jah­res um 18,5 Pro­zent höher als im Novem­ber 2021 und stie­gen gegen­über Okto­ber leicht um 0,2 Pro­zent, teil­te das Bun­des­amt wei­ter mit. Nah­rungs­mit­tel waren 24,2 Pro­zent teu­rer als im Vor­jahr. Beson­ders stark stie­gen die Prei­se für Zucker (+54,8 Pro­zent gegen­über Novem­ber 2021). Die Prei­se für Schwei­ne­fleisch waren 42,5 Pro­zent höher als im Novem­ber 2021, für Käse und Quark 40,2 Pro­zent. But­ter kos­te­te 37,1 Pro­zent mehr als im Vor­jah­res­mo­nat, Milch 34,7 Pro­zent. Kaf­fee war 25,2 Pro­zent teu­rer als vor einem Jahr. Vor­leis­tungs­gü­ter waren um 13,8 Pro­zent teu­rer als ein Jahr zuvor. Gegen­über Okto­ber san­ken die­se Prei­se um 0,7 Pro­zent. Einen gro­ßen Ein­fluss auf die Ver­än­de­rungs­ra­te gegen­über dem Vor­jah­res­mo­nat in dem Bereich hat­ten die Preis­stei­ge­run­gen für Metal­le mit einem Plus von 12,8 Pro­zent. Gegen­über dem Vor­mo­nat san­ken die Metall­prei­se jedoch um 1,8 Pro­zent. Roh­ei­sen, Stahl und Fer­ro­le­gie­run­gen waren 16,1 Pro­zent teu­rer als im Novem­ber 2021. Die Prei­se für Holz in Form von Plätt­chen oder Schnit­zeln stie­gen bin­nen Jah­res­frist um 146,0 Pro­zent, Pel­lets und Bri­ketts aus Säge­ne­ben­pro­duk­ten wur­den 126,7 Pro­zent teu­rer. Zei­tungs­druck­pa­pier ver­teu­er­te sich um 84,9 Pro­zent. Getrei­de­mehl war 39,2 Pro­zent teu­rer als im Novem­ber 2021, Fut­ter­mit­tel für Nutz­tie­re kos­te­ten 26,8 Pro­zent mehr. Che­mi­sche Grund­stof­fe, Dün­ge­mit­tel und Stick­stoff­ver­bin­dun­gen ver­teu­er­ten sich gegen­über dem Vor­jahr um 26,0 Pro­zent. Beson­ders hoch waren die Preis­an­stie­ge gegen­über dem Vor­jahr bei Dün­ge­mit­teln und Stick­stoff­ver­bin­dun­gen mit +74,9 Pro­zent. Das für die Dün­ge­mit­tel­her­stel­lung wich­ti­ge Vor­pro­dukt Ammo­ni­ak kos­te­te 64,6 Pro­zent mehr als im Novem­ber 2021. Nied­ri­ger als im Vor­jah­res­mo­nat waren bei den Vor­leis­tungs­gü­tern die Prei­se für Nadel­schnitt­holz (- 16,0 Pro­zent) und Sekun­där­roh­stof­fe (- 18,1 Pro­zent). Die Prei­se für Gebrauchs­gü­ter waren im Novem­ber 2022 um 11,1 Pro­zent höher als ein Jahr zuvor, ins­be­son­de­re bedingt durch die Preis­ent­wick­lung bei Möbeln (+13,3 Pro­zent). Inves­ti­ti­ons­gü­ter kos­te­ten 7,8 Pro­zent mehr als im Vor­jahr. Den höchs­ten Ein­fluss auf die Ver­än­de­rungs­ra­te für Inves­ti­ti­ons­gü­ter gegen­über Novem­ber 2021 hat­ten die Preis­stei­ge­run­gen für Maschi­nen mit einem Plus von 10,0 Pro­zent, gefolgt von denen für Kraft­wa­gen und Kraft­wa­gen­tei­le (+5,7 Pro­zent). Beson­ders stark stie­gen die Prei­se unter ande­rem für gewerb­li­che Geschirr­spül­ma­schi­nen (+24,0 Pro­zent) und Tur­bi­nen (+ 20,4 Prozent).

Foto: Stahl­pro­duk­ti­on, über dts Nachrichtenagentur

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