Regie­rung geneh­migt Leopard-1-Lieferung

Die Bun­des­re­gie­rung hat die Lie­fe­rung von Leo­pard-1-Kampf­pan­zern an die Ukrai­ne aus Indus­trie­be­stän­den frei­ge­ge­ben. Die­se kön­ne jeder­zeit erfol­gen, wenn die Indus­trie die Pan­zer wie­der instand gesetzt habe, hieß es aus Regie­rungs­krei­sen, wie „Süd­deut­schen Zei­tung” (Frei­tags­aus­ga­be) berich­tet. Aller­dings gibt es bis­her Pro­ble­me, aus­rei­chend 105-Mili­me­ter-Muni­ti­on zu bekommen. 

So hat Bra­si­li­en wegen der Lie­fe­rung von einst rund 250 Leo­pard-Pan­zern gro­ße Muni­ti­ons-Bestän­de, aber die Regie­rung von Prä­si­dent Luiz Iná­cio Lula da Sil­va hat eine Wei­ter­ga­be – wie bei der Muni­ti­on für den Gepard-Flug­ab­wehr­pan­zer – abge­lehnt. Rhein­me­tall und die „Flens­bur­ger Fahr­zeug­bau Gesell­schaft” (FFG) wol­len Dut­zen­de Leo­pard-1-Pan­zer auf­be­rei­ten und könn­ten die­se bei einem ent­spre­chen­den Abnah­me­inter­es­se der Ukrai­ne für den Kampf gegen Russ­land lie­fern. Aus Bun­des­wehr­be­stän­den wer­den zudem wie bekannt 14 Leo­pard-2-Kampf­pan­zer gelie­fert. Immer drän­gen­der wird aber das Pro­blem der Muni­ti­ons­be­schaf­fung. Als beson­ders erfolg­reich ent­puppt sich im Kampf gegen Luft­an­grif­fe der Gepard-Pan­zer, aller­dings hat die Ukrai­ne nach SZ-Infor­ma­tio­nen nur noch rund 30.000 Schuss und setzt den Gepard daher kaum noch im Erd­kampf, son­dern vor allem zum Kampf gegen Droh­nen ein. Es wird in der Regel nur noch im Spar­mo­dus damit geschos­sen. Unmit­tel­bar nach dem Ende des Fuß­ball-WM-Fina­les erschie­nen deut­sche Beam­te im Außen­mi­nis­te­ri­um von Katar mit der Bit­te, über die einst zum Schutz der Sta­di­en an den Golf­staat gelie­fer­ten 15 Gepard-Pan­zer und deren Muni­ti­on zu reden. Seit­her wird ver­sucht, mit Katar ins Geschäft zu kom­men, vor allem um erst ein­mal mehr Muni­ti­on zu bekom­men. Der neue Ver­tei­di­gungs­mi­nis­ter Boris Pis­to­ri­us unter­stützt einen Rück­kauf der 15 Gepard-Pan­zer samt Muni­ti­on: „Die Gepar­den haben sich im Krieg in der Ukrai­ne sehr bewährt. Sofern wir von Part­nern hier wei­te­re beschaf­fen könn­ten, wür­de das den Ukrai­nern auf jeden Fall hel­fen”, sag­te er. Bis­her hat das Land 37 Gepard-Flug­ab­wehr­ka­no­nen­pan­zer bekom­men. Das Haupt­pro­blem in die­ser Fra­ge bleibt, dass die Schweiz, wo bei einer Rhein­me­tall-Toch­ter die meis­ten der 35-Mil­li­me­ter-Geschos­se pro­du­ziert wor­den sind, eine Wei­ter­ga­be ihrer Bestän­de ver­wei­gert. „Muni­ti­on ist und bleibt die ent­schei­den­de Fra­ge – und das für län­ge­re Zeit”, sag­te Gene­ral Chris­ti­an Freu­ding, der Lei­ter des Lage­zen­trums Ukrai­ne im Bun­des­mi­nis­te­ri­um der Ver­tei­di­gung. Mit­tel­fris­tig soll ab Juli eine neue Fer­ti­gung bei Rhein­me­tall im nie­der­säch­si­schen Unter­lüß das Pro­blem lösen. Die Bun­des­wehr will vor­aus­sicht­lich zwei Mal 150.000 Schuss bestel­len, das Unter­neh­men pro­du­ziert zwei Vari­an­ten. Eine ist beson­ders geeig­net zur Bekämp­fung von Luft­zie­len, wegen ihrer gro­ßen Split­ter­wir­kung. Aber sie ist auch kom­pli­zier­ter her­zu­stel­len. Mit einer ande­ren Vari­an­te muss man das Ziel direkt tref­fen – aber sie ist eben auch schnel­ler zu pro­du­zie­ren. (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Bun­des­wehr-Pan­zer ´Leo­pard 2´, über dts Nachrichtenagentur

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