Schat­ten­wirt­schaft auf höchs­tem Stand seit Euro-Einführung

Exper­ten erwar­ten eine Anstieg von Deutsch­lands Schat­ten­wirt­schaft im Jahr 2023 auf eine lan­ge nicht gese­he­ne Grö­ße. In Schwarz­ar­beit und ille­ga­len Akti­vi­tä­ten wer­den in die­sem Jahr rund 440 Mil­li­ar­den Euro erwirt­schaf­tet wer­den, schät­zen der Lin­zer Schat­ten­wirt­schafts-Exper­te Fried­rich Schnei­der und sein Tübin­ger Kol­le­ge Bern­hard Boock­mann in einer Ana­ly­se, über die die „Frank­fur­ter All­ge­mei­nen Sonn­tags­zei­tung” berich­tet. Das wären 60 Mil­li­ar­den Euro mehr als im ver­gan­ge­nen Jahr und so viel wie seit der Euro-Ein­füh­rung nicht. 

Die Schat­ten­wirt­schaft wür­de damit auf 10,2 Pro­zent der offi­zi­el­len deut­schen Wirt­schafts­leis­tung wach­sen, nach 9,4 Pro­zent im Vor­jahr. Die Öko­no­men begrün­den ihre Pro­gno­se mit einer schwa­chen Wirt­schafts­la­ge und der hohen Infla­ti­on. In den wirt­schaft­lich guten Zeh­ner­jah­ren war die Schat­ten­wirt­schaft von Jahr zu Jahr klei­ner gewor­den. Die Coro­na-Pan­de­mie habe die­sen Trend aller­dings been­det. Für das lau­fen­de Jahr rech­nen die Öko­no­men mit einem kräf­ti­gen Anstieg, der nicht nur einen neu­en Rekord bringt, son­dern auch in sei­ner Geschwin­dig­keit deut­li­cher ist als in vie­len Jah­ren zuvor. Im ver­gan­ge­nen Jahr hat die Bun­des­re­gie­rung eini­ge Beschlüs­se gefasst, die Men­schen aus der Schwarz­ar­beit in offi­zi­el­le Beschäf­ti­gung brin­gen könn­ten oder zumin­dest ihren Wech­sel in die Schwarz­ar­beit ver­hin­der­ten, wie die bei­den Öko­no­men ana­ly­sie­ren. Dazu gehört die Erhö­hung von Mini- und Midi­job-Gren­zen, die gering ent­lohn­te Tätig­kei­ten ver­ein­fa­chen und von Steu­ern ent­las­ten. Die Ver­güns­ti­gun­gen sei­en aber so gering, dass sie die Schat­ten­wirt­schaft nur um 500 Mil­lio­nen Euro redu­zier­ten. Die Ent­las­tung der Steu­er­zah­ler von der kal­ten Pro­gres­si­on ver­hin­de­re einen wei­te­ren Zuwachs der Schat­ten­wirt­schaft um 5,3 Mil­li­ar­den Euro. (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Bau­ar­bei­ter, über dts Nachrichtenagentur

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