Scholz emp­fängt Melo­ni freundlich

Bun­des­kanz­ler Olaf Scholz (SPD) hat Ita­li­ens Minis­ter­prä­si­den­tin Gior­gia Melo­ni am Frei­tag zu ihrem Antritts­be­such in der deut­schen Haupt­stadt emp­fan­gen. Dabei war von Distanz zwi­schen Rom und Ber­lin wenig zu hören: „Über­ein­stim­mung sehe ich in Fra­gen der Außen- und Sicher­heits­po­li­tik, ins­be­son­de­re wenn es um den rus­si­schen Über­fall auf die Ukrai­ne geht und dar­um, mit des­sen Fol­gen umzu­ge­hen”, sag­te Scholz, nach­dem er Melo­ni zuvor mit mili­tä­ri­schen Ehren im Kanz­ler­amt begrüßt hat­te. Die ita­lie­ni­sche Minis­ter­prä­si­den­tin sprach das Migra­ti­ons­the­ma an, wo ihre Regie­rung eine har­te Hal­tung ver­tritt: „Die ita­lie­ni­sche Posi­ti­on betrifft natür­lich in ers­ter Linie die Not­wen­dig­keit, mit den Her­kunfts­staa­ten zusam­men­zu­ar­bei­ten, um somit effi­zi­en­ter den Men­schen­han­del zu bekämp­fen und die Migra­ti­ons­strö­me auf­zu­hal­ten”, sag­te sie. 

Melo­ni ist seit 2014 Vor­sit­zen­de der oft als „post­fa­schis­tisch” klas­si­fi­zier­ten Par­tei Fratel­li d’Italia (FdI) und war aus der Par­la­ments­wahl im Sep­tem­ber 2022 als kla­re Sie­ge­rin her­vor­ge­gan­gen. Danach war die Sor­ge in Euro­pa groß, unter ande­rem weil Melo­ni in der Ver­gan­gen­heit hef­tig gegen die Euro­päi­sche Uni­on gewet­tert hat­te oder weil ihre Koali­ti­ons­part­ner Ber­lus­co­ni und Sal­vi­ni eine gewis­se Nähe zu Russ­lands Prä­si­dent Putin pfle­gen. Doch das ist aktu­ell kein The­ma mehr: In Brüs­sel ging Melo­ni bereits kurz nach Amts­an­tritt auf Kuschel­kurs, und in Kiew gilt Ita­li­en als zuver­läs­si­ger Unter­stüt­zer, der sich für wei­te­re Waf­fen­lie­fe­run­gen aus­spricht. (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Gior­gia Melo­ni und Olaf Scholz am 03.02.2023, über dts Nachrichtenagentur

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