Selen­skyj-Bera­ter will mit Waf­fen die Wirt­schaft schützen

Alex­an­der Rod­n­yan­sky, Wirt­schafts­be­ra­ter der ukrai­ni­schen Regie­rung, hat von Deutsch­land mehr Waf­fen zum Schutz der ukrai­ni­schen Wirt­schaft gefor­dert. Mit Waf­fen siche­re man auto­ma­tisch die Pro­duk­ti­on und Kon­junk­tur in der Ukrai­ne – und da kön­ne Deutsch­land „auch mal die Füh­rungs­rol­le über­neh­men”, sag­te Rod­n­yan­sky dem TV-Sen­der „Welt” am Ran­de des EU-Ukrai­ne-Gip­fels. „Wenn zum Bei­spiel unser Luft­schutz sicher wäre – zu 100 Pro­zent geschützt, das gan­ze Land vor Luft­schlä­gen – dann wür­de unse­re Ener­gie­infra­struk­tur weiterlaufen.” 

Dann kön­ne man auch ohne Pro­ble­me wei­ter­pro­du­zie­ren, so Rod­n­yan­sky. „Wenn es eine posi­ti­ve Dyna­mik an der Front gibt, dann schafft das auch bes­se­re Erwar­tun­gen für das Wachs­tum der Wirt­schaft.” Die Ukrai­ne sei zwar dank­bar für die deut­sche Hil­fe, aber es gin­ge viel mehr. Deutsch­land ver­ste­cke sich zu oft hin­ter den USA, so Rod­n­yan­sky. Die Ver­wei­se auf die Füh­rungs­rol­le der USA hält er für wenig über­zeu­gend. Die Ukrai­ne kön­ne die Abrams-Pan­zer der USA gar nicht wirk­lich ein­set­zen. „Dafür fehlt die Logis­tik, sie lau­fen nicht auf Die­sel, dafür feh­len ein­fach die Ver­sor­gungs­rou­ten”, sag­te der Wirt­schafts­be­ra­ter. „Die Leo­pard 2‑Panzer aber – davon gib es tau­sen­de in Euro­pa. Die könn­ten wir schon bekom­men, es spricht alles dafür. Inso­fern sehen wir das als eine Aus­re­de.” Es müs­se nicht immer die USA zuerst ent­schei­den und zuerst lie­fern. „Deutsch­land kann auch mal die Füh­rungs­rol­le über­neh­men.” Zusätz­lich zum mili­tä­ri­schen Schutz der ukrai­ni­schen Wirt­schaft brau­che es auch fri­sches Geld aus der EU, so Rod­n­yan­sky. „Wir brau­chen, natür­lich, auch Geld. Wir müs­sen wei­ter funk­tio­nie­ren kön­nen, unse­re Wirt­schaft muss wei­ter funk­tio­nie­ren kön­nen. Unse­re Staats­un­ter­neh­men, unse­re Gehäl­ter, die Leh­rer, die Ärz­te – der Sold in der Armee übri­gens auch. Das muss alles bezahlt wer­den.” Dass die EU-Bei­tritts­op­ti­on in wei­ter Fer­ne liegt, stört Rod­n­yan­sky nicht. Bei­tritts­ge­sprä­che dau­er­ten oft Jahr­zehn­te, das wis­se die Ukrai­ne. „Inso­fern ist das kei­ne gro­ße Ent­täu­schung.” Um dem Ziel einer EU-Mit­glied­schaft näher zu kom­men, wol­le die Ukrai­ne noch stär­ker die Kor­rup­ti­on bekämp­fen: „Wir bau­en unse­re Struk­tu­ren zum Schutz gegen Kor­rup­ti­on wei­ter aus. Wir wer­den alle For­de­run­gen erfül­len”, sag­te der Wirt­schafts­be­ra­ter. „Wir stren­gen uns da wirk­lich mas­siv an, in die­sem Bereich. Und wir haben ja auch über die Jah­re schon viel gemacht.” (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Flag­ge der Ukrai­ne, über dts Nachrichtenagentur

Anmer­kun­gen zum Bei­trag? Hin­weis an die Redak­ti­on sen­den.