SPD-Außen­po­li­ti­ker warnt CDU und CSU vor Annä­he­rung an Meloni

Vor dem Besuch der ita­lie­ni­schen Minis­ter­prä­si­den­tin Gior­gia Melo­ni in Deutsch­land hat der SPD-Außen­po­li­ti­ker Nils Schmid CDU und CSU vor einer Annä­he­rung an die neo­fa­schis­ti­sche Poli­ti­ke­rin gewarnt. „Wir müs­sen wach­sam blei­ben”, sag­te Schmid den Zei­tun­gen der Fun­ke-Medi­en­grup­pe (Frei­tag­aus­ga­ben). „Wir beob­ach­ten eine sehr ungu­te Annä­he­rung der kon­ser­va­ti­ven Euro­päi­schen Volks­par­tei an Melo­ni und ihre rechts­ra­di­ka­le Par­tei Fratel­li d‘Italia.”

Der Chef der Euro­päi­schen Volks­par­tei (EVP), Man­fred Weber (CSU), hat­te sich in einem Inter­view mit den Fun­ke-Zei­tun­gen kürz­lich offen für ein Bünd­nis mit der Par­tei von Ita­li­ens Minis­ter­prä­si­den­tin Gior­gia Melo­ni gezeigt. Der EVP gehö­ren auch CDU und CSU an. Melo­ni wird am Frei­tag von Bun­des­kanz­ler Olaf Scholz (SPD) emp­fan­gen. „Bis­her haben wir kei­nen Bruch in der ita­lie­ni­schen Außen­po­li­tik erlebt”, sag­te Schmid. Ita­li­en wer­de auch unter Melo­ni Mit­glied von EU und NATO blei­ben. „Pro-rus­si­sche Ten­den­zen ihrer Koali­ti­ons­part­ner teilt sie nicht, sodass wir auch bei der Posi­tio­nie­rung Ita­li­ens zum Krieg in der Ukrai­ne kei­ne Ver­än­de­rung sehen”, füg­te der außen­po­li­ti­sche Spre­cher der SPD-Bun­des­tags­frak­ti­on hin­zu. „Gegen­über der EU ist Melo­ni aus purem Eigen­in­ter­es­se an einem guten Ver­hält­nis inter­es­siert, weil es um euro­päi­sche Gel­der geht.” Melo­nis Par­tei nimmt häu­fig Bezug auf den ita­lie­ni­schen Faschis­mus. So ähnelt das Par­tei­lo­go dem der Vor­gän­ger­par­tei „Movi­men­to Socia­le Ita­lia­no”, die 1946 von ehe­ma­li­gen Funk­tio­nä­ren des Mus­so­li­ni-Regimes gegrün­det wur­de. Auf Par­tei­ver­an­stal­tun­gen der Fratel­li ist immer wie­der der ver­bo­te­ne „Römi­sche Gruß” zu sehen, der Vor­gän­ger des Hit­ler­gru­ßes. Melo­ni selbst bemüht in ihren Reden häu­fig das anti­se­mi­ti­sche Bild der „Wuche­rer”. (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Ita­lie­ni­sches Par­la­ment, über dts Nachrichtenagentur

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