Thü­rin­gens Innen­mi­nis­ter ver­tei­digt Faeser

Thü­rin­gens Innen­mi­nis­ter Georg Mai­er (SPD) hat die Ent­schei­dung von Bun­des­in­nen­mi­nis­te­rin Nan­cy Fae­ser ver­tei­digt, bei der hes­si­schen Land­tags­wahl am 8. Okto­ber als SPD-Spit­zen­kan­di­da­tin anzu­tre­ten und zumin­dest bis dahin trotz­dem im Amt zu blei­ben. „Nan­cy Fae­ser ist eine sehr gute Spit­zen­kan­di­da­tin”, sag­te er dem „Redak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land” (Sams­tags­aus­ga­ben). „Sie hat als Innen­mi­nis­te­rin bewie­sen, dass sie eine her­aus­for­dern­de Auf­ga­be meis­tern und ein gro­ßes Minis­te­ri­um füh­ren kann. Aus der Innen­mi­nis­ter­kon­fe­renz ken­ne ich sie als fach­kun­dig, zupa­ckend, empa­thisch und humor­voll”, sag­te Maier. 

„Sie wird dort auch von den Kol­le­gen der Uni­on geach­tet und ihre Ver­bind­lich­keit geschätzt.” Die Dis­kus­si­on um Fae­sers Dop­pel­rol­le nann­te der SPD-Poli­ti­ker „vor­ge­scho­ben”. Schließ­lich sei es „völ­lig nor­mal”, dass sich Poli­ti­ker aus Ämtern her­aus in Wahl­kämp­fe bege­ben, ohne die­se Ämter auf­zu­ge­ben. Der stell­ver­tre­ten­de Vor­sit­zen­de der SPD-Bun­des­tags­frak­ti­on, Dirk Wie­se, wies beson­ders die Kri­tik der Grü­nen an Fae­sers Kan­di­da­tur zurück. „Eini­gen Bun­des-Grü­nen merkt man die Jah­re in der Oppo­si­ti­on noch an”, sag­te er mit Blick auf Äuße­run­gen des stell­ver­tre­ten­den Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den Kon­stan­tin von Notz und der Par­la­men­ta­ri­schen Geschäfts­füh­re­rin Ire­ne Miha­lic. „Der ein oder ande­re muss­te wahr­schein­lich sei­nen hes­si­schen Par­tei­freun­den irgend­wie bei­sprin­gen.” Dabei sei es gang und gäbe, sich aus Spit­zen­äm­tern her­aus für ande­re Spit­zen­äm­ter zu bewer­ben, füg­te Wie­se hin­zu. „Alles ande­re wür­de bedeu­ten, dass auch Anna­le­na Baer­bock und Robert Habeck ihre Minis­ter­äm­ter bei einer Kanz­ler­kan­di­da­tur auf­ge­ben müss­ten. Ich kann mir nicht vor­stel­len, dass das der Plan ist.” Dass „unse­re her­aus­ra­gen­de Innen­mi­nis­te­rin” nun „Ver­ant­wor­tung für ihr Hei­mat­land Hes­sen über­neh­men” und „wei­ter­hin mit vol­ler Kraft Bun­des­in­nen­mi­nis­te­rin” blei­ben wol­le, sei „eine sehr gute Nach­richt”. Fae­ser hat­te ihre Kan­di­da­tur am Don­ners­tag bekannt gege­ben. Sie stößt bei Uni­on und Grü­nen auf offe­ne Kri­tik und auch in Tei­len der SPD zumin­dest auf Skep­sis. (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Nan­cy Fae­ser, über dts Nachrichtenagentur

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