Ton im Streit zwi­schen deut­schen Bischö­fen und Papst wird rauer

Ber­lin (dts Nach­rich­ten­agen­tur) – Der Ton im Streit zwi­schen den deut­schen Bischö­fen und dem Vati­kan über mög­li­che Kir­chen­re­for­men wird rau­er. Lim­burgs Bischof Georg Bät­zing, Vor­sit­zen­der der katho­li­schen Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz (DBK), hat Papst Fran­zis­kus für sei­ne Kri­tik am deut­schen „Syn­oda­len Weg” scharf gerügt. „War­um hat der Papst nicht mit uns dar­über gespro­chen, als wir im Novem­ber bei ihm waren? Da wäre die Gele­gen­heit gewe­sen, aber da hat er die Gele­gen­heit zum Aus­tausch nicht genutzt”, sag­te Bät­zing der „Welt” (Sams­tag).

„Die­se Art, Kir­chen­füh­rung durch Inter­views wahr­zu­neh­men, hal­te ich für äußerst frag­wür­dig.” Der Papst hat­te den Syn­oda­len Weg zuvor als „nicht hilf­reich” und „ideo­lo­gi­sches” Pro­jekt von „Eli­ten” bezeich­net. Bät­zing sag­te wei­ter, dass Fran­zis­kus als Bei­spiel für angeb­li­che deut­sche Ideo­lo­gie den Streit über den Zöli­bat genannt habe, kön­ne er nicht nach­voll­zie­hen. „Ob der Zöli­bat ver­pflich­tend blei­ben muss, das ist eine Fra­ge, die seit 60 Jah­ren dis­ku­tiert wird und die der Papst selbst auf der Ama­zo­ni­en-Syn­ode zuge­las­sen hat. Das jetzt als ideo­lo­gi­sche Debat­te zu bezeich­nen, wo der Hei­li­ge Geist sozu­sa­gen flucht­ar­tig den Raum ver­lässt – was soll das?”, sag­te der DBK-Vor­sit­zen­de. Zur­zeit gebe es zwi­schen ihm und dem Papst „kei­nen direk­ten Gesprächs­ka­nal”, so Bät­zing wei­ter. „Das ist ja der Punkt: Wir hat­ten einen Gesprächs­ka­nal, den offi­zi­el­len Besuch aller Bischö­fe im Novem­ber in Rom.” Eine gan­ze Woche sei man dort gewe­sen und mit dem Papst habe man zwei­ein­halb Stun­den zusam­men­ge­ses­sen, so Bät­zing. „Das ist der Ort für den Papst, mit uns zu spre­chen. Dann hät­ten wir ant­wor­ten können.”

Foto: Kup­pel des Peters­dom am Vati­kan, über dts Nachrichtenagentur

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