Trans­pa­renz­re­gis­ter: Kampf gegen Geld­wä­sche läuft schlep­pend an

Ber­lin (dts Nach­rich­ten­agen­tur) – Deutsch­lands Bemü­hun­gen im Kampf gegen Geld­wä­scher und Steu­er­hin­ter­zie­her kom­men nur schlep­pend vor­an. Den Ermitt­lungs­be­hör­den feh­len wich­ti­ge Daten aus dem Trans­pa­renz­re­gis­ter, in das Unter­neh­men ihren Eigen­tü­mer ein­tra­gen sol­len. Bis Mit­te 2022 hat­ten Gesell­schaf­ten beschränk­ter Haf­tung dafür Zeit. 

Doch das zustän­di­ge Bun­des­fi­nanz­mi­nis­te­ri­um teil­te auf Anfra­ge der „Welt am Sonn­tag” mit, von den fast 1,5 Mil­lio­nen ein­tra­gungs­pflich­ti­gen Gesell­schaf­ten mit beschränk­ter Haf­tung im Land hät­ten sich bis­her nur knapp 838.348 ein­ge­tra­gen. Damit bleibt es für Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den wei­ter­hin in vie­len Fäl­len so gut wie unmög­lich, ver­schlei­er­te Struk­tu­ren für Geld­wä­sche offen­zu­le­gen oder auch nach­zu­voll­zie­hen, hin­ter wel­chen Fir­men trotz Sank­tio­nen rus­si­sche Olig­ar­chen ste­hen. Sowohl Olig­ar­chen als auch kri­mi­nel­le Orga­ni­sa­tio­nen wie Clans ver­schlei­ern ihren Besitz oft mit­hil­fe kom­ple­xer Unter­neh­mens­ge­flech­te. Ziel des Trans­pa­renz­ge­set­zes war es, für jede Fir­ma im Land die dahin­ter­ste­hen­den End­ei­gen­tü­mer offen­zu­le­gen. Dass die Auf­de­ckung von Ver­bre­chen wie Geld­wä­sche und Ter­ro­ris­mus­fi­nan­zie­rung durch die schlech­te Daten­la­ge erschwert wird, kri­ti­siert auch Frank Bucken­ho­fer, Vor­sit­zen­der der Gewerk­schaft der Poli­zei im Zoll. „Ein unvoll­stän­di­ges Trans­pa­renz­re­gis­ter ver­zö­gert poli­zei­li­che Ermitt­lun­gen, das ist mehr als ärger­lich”. Die Behör­den müss­ten bei feh­len­den oder fal­schen Ein­trä­gen Umwe­ge gehen, um her­aus­zu­fin­den, wer der wah­re Eigen­tü­mer einer auf­fäl­li­gen Rechts­ein­heit sei. Auch der Lin­ken-Abge­ord­ne­te Pas­cal Mei­ser kri­ti­siert: „Das Trans­pa­renz­re­gis­ter ist noch immer mei­len­weit davon ent­fernt, umfas­send Licht ins Dun­kel intrans­pa­ren­ter Eigen­tü­mer­struk­tu­ren von Unter­neh­men und Immo­bi­li­en zu brin­gen”, sag­te er.

Foto: Finanz­mi­nis­te­ri­um, über dts Nachrichtenagentur

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