Ukrai­ne will noch 2023 mit EU-Bei­tritts­ver­hand­lun­gen beginnen

Die Ukrai­ne will noch in die­sem Jahr die Bei­tritts­ver­hand­lun­gen zur EU begin­nen. „Unser gemein­sa­mes Ziel wäre, die Bei­tritts­ver­hand­lun­gen noch in die­sem Jahr anzu­fan­gen”, sag­te der ukrai­ni­sche Prä­si­dent Wolo­dym­yr Selen­skyj auf einer gemein­sa­men Pres­se­kon­fe­renz nach dem EU-Ukrai­ne-Gip­fel­tref­fen. Der Prä­si­dent des Euro­päi­schen Rates, Charles Michel, bekräf­tig­te das Ziel einer Auf­nah­me der Ukrai­ne: „Die Ukrai­ne ist die EU, die EU ist die Ukraine.” 

In dem gemein­sa­men Abschluss-State­ment des Staa­ten­ver­bun­des und der Ukrai­ne heißt es: „Wir tei­len die gemein­sa­men Wer­te der Demo­kra­tie, der Rechts­staat­lich­keit, der Ach­tung des Völ­ker­rechts und der Men­schen­rech­te, ein­schließ­lich der Rech­te von Per­so­nen, die Min­der­hei­ten ange­hö­ren, sowie der Gleich­stel­lung der Geschlech­ter.” Die EU will über wei­te­re Schrit­te zur Auf­nah­me der Ukrai­ne jedoch erst ent­schei­den, „sobald alle in der Stel­lung­nah­me der Kom­mis­si­on genann­ten Bedin­gun­gen voll­stän­dig erfüllt sind”. So for­dert die EU bei­spiels­wei­se eine „kon­se­quen­te Umset­zung der Jus­tiz­re­for­men”, ein­schließ­lich einer Reform des Ver­fas­sungs­ge­richts und des Ver­fah­rens zur Aus­wahl von Ver­fas­sungs­rich­tern. EU-Kom­mis­si­ons­prä­si­den­tin Ursu­la von der Ley­en zeig­te sich „tief beein­druckt” über die Fort­schrit­te des Lan­des und sag­te: „Ich ver­traue dar­auf, dass das hohe Tem­po bei­be­hal­ten wird.” Im Früh­jahr soll ein münd­li­cher Bericht über den Bei­tritts­pro­zess an die Ukrai­ne fol­gen, im Herbst will die EU-Kom­mis­si­on die bis­he­ri­gen Mit­glieds­staa­ten über den Sta­tus aller Bei­tritts­kan­di­da­ten und Bewer­ber unter­rich­ten. Auf der Agen­da des Tref­fens stand zudem die aktu­el­le Lage des rus­si­schen Angriffs­krie­ges auf die Ukrai­ne. In dem gemein­sa­men Abschluss­state­ment des Gip­fels heißt es, man ver­ur­tei­le „den sys­te­ma­ti­schen Ein­satz von Rake­ten und Droh­nen durch Russ­land für Angrif­fe auf Zivi­lis­ten, zivi­le Objek­te und Infra­struk­tu­ren in der Ukrai­ne, die gegen das huma­ni­tä­re Völ­ker­recht ver­sto­ßen”. Von der Ley­en sag­te, Russ­land müs­se zah­len für die Zer­stö­rung, die es ver­ur­sa­che. Die EU und die Ukrai­ne schrei­ben, man unter­stüt­ze den Auf­bau eines inter­na­tio­na­len Zen­trums für die Ver­fol­gung des Ver­bre­chens der Aggres­si­on in der Ukrai­ne (ICPA) in Den Haag. Selen­skyj zeig­te sich unzu­frie­den mit der der­zei­ti­gen Wirk­sam­keit der EU-Sank­tio­nen gegen Russ­land. Rats­prä­si­dent Charles Michel ent­geg­ne­te, man wer­de wei­ter­hin Druck auf Russ­land aus­üben. „Ein zehn­tes Paket ist ent­wi­ckelt wor­den und wird noch wei­ter­füh­ren. Mit die­sen Sank­tio­nen kön­nen wir die rus­si­sche Wirt­schaft auch bei den ent­schei­den­den Zukunfts­tech­no­lo­gien ent­schei­dend tref­fen”, so Michel. (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Ukrai­ni­sche Flag­ge vor dem Par­la­ment in Kiew, über dts Nachrichtenagentur

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