Uni­on bie­tet Ver­fas­sungs­än­de­rung für Wehr­pflicht an

Der stell­ver­tre­ten­de Vor­sit­zen­de der Uni­ons­frak­ti­on im Bun­des­tag Johann Wade­phul (CDU) hat sich in der Dis­kus­si­on über eine Wie­der­ein­set­zung der Wehr­pflicht für eine „All­ge­mei­ne Dienst­pflicht aller Geschlech­ter” aus­ge­spro­chen. Dafür brau­che es wohl eine Ver­fas­sungs­än­de­rung – und dazu sei die Uni­on gesprächs­be­reit, sag­te Wade­phul im TV-Sen­der „Welt”. Die Bedro­hungs­la­gen sei­en so viel­fäl­tig, dass man drin­gend die Hil­fe jun­ger Frau­en und Män­ner brau­che: „Und des­we­gen müs­sen wir den alten Satz von John F. Ken­ne­dy wie­der her­aus­ho­len – ‘Fra­ge nicht, was Dein Land für Dich, son­dern was Du für Dein Land tun kannst‘ – und müs­sen in die­sem Sin­ne eine Dis­kus­si­on über eine All­ge­mei­ne Dienst­pflicht aller Geschlech­ter füh­ren”, sag­te der CDU-Politiker. 

„Ich glau­be, dafür ist jetzt die Zeit reif. Und wir soll­ten das par­tei­über­grei­fend machen”, so Wade­phul. „CDU und CSU sind jeden­falls zu einer brei­ten Debat­te und zu einer Mit­ge­stal­tung bereit.” Dafür müs­se die Ver­fas­sung geän­dert wer­den, sag­te er. „Dazu wer­den wir benö­tigt und wir sind dazu bereit – und die Signa­le aus der Ampel schät­ze ich so ein, dass es Sinn macht, dar­über jetzt zu reden.” Die Gefah­ren für die äuße­re und inne­re Sicher­heit Deutsch­lands sei­en deut­lich sicht­bar, so Wade­phul. Dage­gen müs­se man sich weh­ren, zivil und mili­tä­risch – auch mit Dienst­pflich­ti­gen: „Wir haben in den letz­ten Jah­ren gelernt, dass Deutsch­land man­nig­fa­chen Gefah­ren aus­ge­setzt ist. Natür­lich mili­tä­ri­schen, wie wir jetzt in der Ukrai­ne gese­hen haben – und nie­mand weiß, ob Putin den Krieg nicht gegen NATO-Staa­ten fort­setzt.” Mit der Pan­de­mie, Wald­brän­den, Hoch­was­ser und Cyber­at­ta­cken nann­te Wade­puhl wei­te­re Gefähr­dun­gen der Sicher­heits­la­ge. „Wir brau­chen eine umfang­rei­che Stär­kung aller Sicher­heits­or­ga­ni­sa­tio­nen von der Bun­des­wehr über das Rote Kreuz bis zum tech­ni­schen Hilfs­werk. Und für all die­se Sicher­heits­or­ga­ni­sa­tio­nen brau­chen wir Per­so­nal.” Eine Wie­der­ein­set­zung der alten Wehr­pflicht lehnt Wade­phul hin­ge­gen ab: „Zur klas­si­schen Wehr­pflicht, glau­be ich, soll­ten wir nicht zurück­keh­ren – sie wür­de nur die Män­ner betref­fen. Wir müs­sen dann die gan­ze Gesell­schaft sehen, alle Geschlech­ter sehen – und wir kön­nen auch ver­fas­sungs­recht­lich nur zu einer Wehr­pflicht zurück­keh­ren, wenn es eine Span­nungs­si­tua­ti­on gäbe. Die gibt es zur­zeit nicht.” (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Mari­ne-Sol­da­ten, über dts Nachrichtenagentur

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