Uni­ons-Län­der dro­hen mit Blo­cka­de von Whistleblower-Gesetz

Die uni­ons­re­gier­ten Bun­des­län­der erwä­gen, das soge­nann­te Whist­le­b­lower-Schutz­ge­setz in der kom­men­den Woche im Bun­des­rat abzu­leh­nen. Die Skep­sis sei „groß”, zitiert das „Han­dels­blatt” Insi­der aus einer uni­ons­ge­führ­ten Lan­des­re­gie­rung. Die Ableh­nung der so genann­ten „B‑Länder”, in denen die Regie­run­gen von CDU oder CSU geführt wer­den, hän­ge davon ab, ob die Ampel­ko­ali­ti­on aus SPD, Grü­nen und FDP auf die Kri­tik ein­ge­he und zu Ände­run­gen bereit sei. 

Abschlie­ßend fest­le­gen wür­den sich die Län­der in der tra­di­tio­nel­len Kamin­run­de der CDU-Minis­ter­prä­si­den­ten in Ber­lin am Don­ners­tag vor der Sit­zung des Bun­des­ra­tes. Das im Dezem­ber vom Bun­des­tag beschlos­se­ne Gesetz regelt Mel­dun­gen zu Betrü­ge­rei­en, Kor­rup­ti­on und ande­ren Miss­stän­den. Behör­den und Unter­neh­men müs­sen künf­tig geson­der­te inter­ne Anlauf­stel­len schaf­fen und auch anony­me Hin­wei­se ent­ge­gen­neh­men. Bemän­gelt wird von Uni­ons-Sei­te, dass das Gesetz weit über die Vor­ga­ben einer EU-Richt­li­ne hin­aus­ge­he. Damit wer­de das „Belas­tungs­mo­ra­to­ri­um” der Ampel­ko­ali­ti­on „ad absur­dum geführt”, wonach der Wirt­schaft „wäh­rend der Zeit der Kri­se kei­ne unver­hält­nis­mä­ßi­gen zusätz­li­chen Büro­kra­tiel­as­ten” auf­ge­bür­det wer­den sol­len. Die CDU-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te und Vor­sit­zen­de der Mit­tel­stands- und Wirt­schafts­uni­on, Git­ta Con­ne­mann, kri­ti­sier­te, dass künf­tig alle Unter­neh­men mit min­des­tens 50 Beschäf­tig­ten eine inter­ne Mel­de­stel­le ein­rich­ten müss­ten, an die sich Hin­weis­ge­ber ver­trau­lich und auf Wunsch auch anonym wen­den kön­nen. Dies zei­ge, dass die Ampel „den Bezug zur betrieb­li­chen Rea­li­tät ver­lo­ren” habe, sag­te sie dem „Han­dels­blatt”. Eine sol­che Maß­nah­me rau­be Res­sour­cen. In der aktu­el­len Kri­se sei­en sol­che „über­mä­ßi­gen Zusatz­las­ten” aber das letz­te, was Deutsch­lands Betrie­be, ihre Arbeit­neh­me­rin­nen und Arbeit­neh­mer gebrau­chen kön­nen. Damit gefähr­de die Ampel den Wirt­schafts­stand­ort immer wei­ter. (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Gebäu­de des Bun­des­ra­tes in Ber­lin, über dts Nachrichtenagentur

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