Vor Drei­kö­nigs­tref­fen: FDP besteht auf län­ge­re AKW-Laufzeiten

Ber­lin (dts Nach­rich­ten­agen­tur) – Vor dem Drei­kö­nigs­tref­fen der FDP am Frei­tag in Stutt­gart beklagt Gene­ral­se­kre­tär Bijan Djir-Sarai „kom­plett rea­li­täts­fer­ne Debat­ten” in Deutsch­land und for­dert die Koali­ti­ons­part­ner SPD und Grü­ne zu einer ande­ren Ener­gie­po­li­tik auf. Kon­kret plä­dier­te er für län­ge­re Lauf­zei­ten der Atom­kraft­wer­ke und Schie­fer­gas-För­de­rung durch Frack­ing. „Die Zukunft gehört den erneu­er­ba­ren Ener­gien, das ist klar. Aber im Moment brau­chen wir ein­fach noch ande­re Ener­gie­quel­len als Brü­cke”, sag­te Djir-Sarai der „Welt” (Frei­tags­aus­ga­be).

„Wenn ener­gie­in­ten­si­ve Bran­chen im Land gehal­ten wer­den sol­len und dadurch Arbeits­plät­ze und letzt­lich unse­ren Wohl­stand sichern, müs­sen wir die Ener­gie­prei­se als Wett­be­werbs­fak­tor im Blick behal­ten.” Er sehe dabei „kei­ne ande­re Mög­lich­keit als die, neben dem Aus­bau der erneu­er­ba­ren Ener­gie auf eine Lauf­zeit­ver­län­ge­rung der Kern­kraft­wer­ke zu set­zen – auch vor dem Hin­ter­grund des Kli­ma­schut­zes”. Trotz der Richt­li­ni­en­ent­schei­dung von Bun­des­kanz­ler Olaf Scholz (SPD), die drei Atom­kraft­wer­ke Isar 2, Neckar­west­heim 2 und Ems­land bis längs­tens zum 15. 4. 2023 lau­fen zu las­sen, sag­te Djir-Sarai: „Ich den­ke, wir müs­sen über den April hin­aus­den­ken.” Er wol­le damit nicht den Kanz­ler vor­füh­ren, aber es sei sei­ner Ansicht nach „befremd­lich”, wenn Poli­ti­ker wie Bun­des­tags­prä­si­den­tin Bär­bel Bas (SPD) die­se Debat­te been­den woll­ten: „Wir ste­cken mit­ten in einer Kri­se und müs­sen unan­ge­neh­me Dis­kus­sio­nen sach­lich, nüch­tern und im Inter­es­se des Lan­des füh­ren. Es hilft ja nun mal nichts.” Auch die Schie­fer­gas-För­de­rung müs­se „ein Bau­stein einer Ener­gie­stra­te­gie für unser Land sein”. Beim Frack­ing habe sich die Tech­no­lo­gie ver­bes­sert, die För­der­me­tho­de sei inzwi­schen „auch im Ein­klang mit Öko­lo­gie” zu orga­ni­sie­ren: „Im Übri­gen ist es heuch­le­risch, Schie­fer­gas zu impor­tie­ren, aber nicht selbst för­dern zu wollen.”

Foto: Atom­kraft­werk, über dts Nachrichtenagentur

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