VW bekräf­tigt Ableh­nung von Tempolimit

Wolfs­burg (dts Nach­rich­ten­agen­tur) – Der Chef des Volks­wa­gen-Kon­zerns und des Sport­wa­gen­her­stel­lers Por­sche, Oli­ver Blu­me, lehnt trotz neu­er Erkennt­nis­se zur mög­li­chen CO2-Min­de­rung ein all­ge­mei­nes Tem­po­li­mit ab. „Ich bin für intel­li­gen­te Lösun­gen statt blo­ßer Ver­bo­te”, sag­te er der „Welt am Sonn­tag”. Es gebe vie­le Mög­lich­kei­ten, den Ver­kehr digi­tal zu steuern. 

„Wenn Stre­cken frei­ge­ge­ben sind, soll­te man wei­ter frei fah­ren kön­nen – ohne dabei ande­re zu gefähr­den.” Für das Auto­land Deutsch­land sei es „ein Prä­di­kat, unse­re Fahr­zeu­ge hier bei höhe­rer Geschwin­dig­keit zu erle­ben. Es ist ein Stück indi­vi­du­el­le Frei­heit”, sag­te Blu­me. Die Bun­des­re­gie­rung habe ein gene­rel­les Tem­po­li­mit aus­ge­schlos­sen. Einer neu­en Stu­die des Umwelt­bun­des­amts zufol­ge könn­te ein Tem­po­li­mit deut­lich mehr CO2 im Ver­kehrs­sek­tor spa­ren als bis­her ange­nom­men. Bei der Mas­sen­pro­duk­ti­on syn­the­ti­scher Kraft­stof­fe, soge­nann­ter E‑Fuels, stell­te Blu­me einen Preis von „unter zwei Dol­lar pro Liter” noch in die­sem Jahr­zehnt in Aus­sicht. „Wich­tig sind Inves­ti­tio­nen. Unter­stüt­zen kön­nen Regu­lie­run­gen zur Bei­mi­schung von syn­the­ti­schen Kraft­stof­fen und steu­er­li­che Begüns­ti­gun­gen”, sag­te er. Por­sche ist an einem Kon­sor­ti­um betei­ligt, das in Chi­le die ers­te indus­tri­el­le Anla­ge zur Pro­duk­ti­on von E‑Fuels betreibt. „E‑Fuels ergän­zen die Elek­tro­mo­bi­li­tät sinn­voll”, sag­te der Mana­ger. Der Volks­wa­gen-Kon­zern kon­zen­trie­re sich aber auf den Hoch­lauf der Elek­tro­mo­bi­li­tät. Bis 2030 sol­le der Anteil bat­te­rie­elek­tri­scher Fahr­zeu­ge an der Neu­wa­gen­flot­te in Euro­pa auf rund 60 Pro­zent stei­gen. Por­sche will 2030 mehr als 80 Pro­zent aller Fahr­zeu­ge voll­elek­trisch an sei­ne Kun­den aus­lie­fern. Blu­me bekräf­tig­te, dass VW zu sei­nem Ziel ste­he, den Aus­stoß an Treib­haus­ga­sen erheb­lich zu redu­zie­ren. „Der Volks­wa­gen-Kon­zern betreibt sei­ne Wer­ke in Euro­pa bereits zu 96 Pro­zent mit Erneu­er­ba­ren Ener­gien. Noch in die­sem Jahr wer­den wir die­sen Wert Rich­tung 100 Pro­zent hoch­zie­hen”, sag­te er. Die Trans­for­ma­ti­on von heu­te auf mor­gen zu erle­di­gen sei aber indus­tri­ell nicht mög­lich. Man trei­be den Umbau sys­te­ma­tisch vor­an „mit ambi­tio­nier­ten Zie­len, Maß­nah­men und kla­ren Mess­wer­ten”. Por­sche hat sich das Ziel gesetzt, bis 2030 bilan­zi­ell kli­ma­neu­tral zu werden.

Foto: Tem­po­li­mit in Deutsch­land, über dts Nachrichtenagentur

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