VW-Chef Blu­me will Por­sche dau­er­haft in Dop­pel­funk­ti­on führen

Wolfs­burg (dts Nach­rich­ten­agen­tur) – Vor der außer­or­dent­li­chen Haupt­ver­samm­lung von Volks­wa­gen an die­sem Frei­tag macht Kon­zern­chef Oli­ver Blu­me deut­lich, dass er die Toch­ter­ge­sell­schaft Por­sche dau­er­haft in Per­so­nal­uni­on füh­ren will. „Por­sche wei­ter zu füh­ren, war für mich eine Grund­be­din­gung bei der Ent­schei­dung den Vor­stands­vor­sitz des Volks­wa­gen-Kon­zerns zu über­neh­men”, sag­te er der „Frank­fur­ter All­ge­mei­nen Zei­tung” (Frei­tags­aus­ga­be). „Wenn ich die rich­ti­gen Ent­schei­dun­gen auf Kon­zern­ebe­ne tref­fen will, muss ich ope­ra­tiv in einer Mar­ke arbei­ten, eng an den Tech­no­lo­gien, den Pro­zes­sen und den Menschen.” 

Anle­ger­schüt­zer sehen in der Dop­pel­funk­ti­on eine Gefahr von Inter­es­sen­kon­flik­ten. Blu­me hin­ge­gen betont, sol­che sei­en bis heu­te nicht auf­ge­tre­ten. Die gewähl­te Kon­stel­la­ti­on sei „sehr sinn­voll”. Für die kri­sen­ge­schüt­tel­te Soft­ware-Spar­te Cari­ad kün­digt er in der FAZ wei­te­re Ein­grif­fe an. „Wir haben den Ein­satz unse­rer Soft­ware-Gene­ra­tio­nen in den ver­gan­ge­nen Wochen tech­nisch und ter­min­lich sor­tiert”, sag­te er. „Jetzt kommt der nächs­te Schritt: wir schär­fen die Kern­kom­pe­ten­zen der Cari­ad, über­ar­bei­ten die Inte­gra­ti­on der Soft­ware in die Pro­duk­te der Mar­ken und öff­nen sie für die Koope­ra­ti­on mit star­ken Part­nern.” Ex-VW-Chef Her­bert Diess woll­te Bünd­nis­se nur begrenzt zulas­sen, um unab­hän­gig zu blei­ben. Blu­me hin­ge­gen betont, der Kon­zern kön­ne nicht alles selbst machen. „Wenn es gute Lösun­gen am Markt gibt, dann muss ich sie nicht noch mal selbst ent­wi­ckeln, son­dern bin mit einem bewähr­ten Part­ner schnel­ler.” In der geplan­ten Auf­hol­jagd im US-Markt will er den Druck hoch hal­ten. Als Vor­bild sieht er Por­sche, wie er in der FAZ betont. „Por­sche ist in Ame­ri­ka seit vie­len Jahr­zehn­ten eta­bliert, die USA sind für Por­sche wie eine zwei­te Hei­mat. In so eine Posi­ti­on müs­sen wir auch VW und Audi brin­gen.” Zuletzt war Blu­me vor vier Wochen in den USA unter­wegs. Er besuch­te unter ande­rem das Werk in Chat­ta­noo­ga und sprach im Sili­con Val­ley mit Goog­le und Apple über Projekte.

Foto: VW-Werk am Mit­tel­land­ka­nal in Wolfs­burg, über dts Nachrichtenagentur

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