Ukrai­ne: Scholz ver­tei­digt sei­ne Linie bei Waffenlieferungen

Bundeswehr - Panzer - Marder - Schützenpanzer Foto: Schützenpanzer der Bundeswehr "Marder", Urheber: dts Nachrichtenagentur

Bun­des­kanz­ler Olaf Scholz hat sei­ne Linie bei Lie­fe­run­gen von Waf­fen an die Ukrai­ne verteidigt.

„Die ver­gan­ge­nen elf Mona­te haben gezeigt, dass es klug ist, sich nicht durch auf­ge­reg­te täg­li­che, ja manch­mal stünd­li­che For­de­run­gen kir­re machen zu las­sen”, sag­te Scholz der „wochen­taz” in der aktu­el­len Aus­ga­be. Vie­le mach­ten sich gro­ße Sor­gen und hoff­ten, dass der Kanz­ler und sei­ne Regie­rung die Ner­ven behal­te. „Was mich bedrückt: In der media­len Bericht­erstat­tung spie­gelt sich das kaum wider, da scheint es stän­dig nur dar­um zu gehen, was als nächs­tes gelie­fert wer­den kann”, so Scholz. Deutsch­land lie­fe­re Kiew „beson­ders wirk­sa­me Waf­fen”, etwa das Sys­tem Iris‑T und dem­nächst Patri­ot-Abwehr­ra­ke­ten. „Die NATO ist nicht Kriegs­par­tei, dabei muss es blei­ben”, sag­te Scholz.

Er bezeich­ne­te den Ukrai­ne­krieg als „welt­po­li­tisch gefähr­li­chen Situa­ti­on”. Füh­rungs­stär­ke bedeu­te da nicht, „auf der Bar­ri­ka­de zu ste­hen und ‘Auf in den Kampf‘ zu rufen”, sag­te der Bun­des­kanz­ler. „Füh­rungs­stär­ke bedeu­tet in die­ser Situa­ti­on, die eine Gefahr für den Frie­den auf der gan­zen Welt dar­stellt, die Ner­ven zu haben, das Rich­ti­ge zu tun.” Scholz lob­te zudem sei­ne Rei­se nach Chi­na. Dort sei es ihm gelun­gen „den chi­ne­si­schen Prä­si­den­ten dafür zu gewin­nen, deut­lich zu machen, dass es nicht zu einem Ein­satz von Atom­waf­fen kom­men darf”. Das habe Wir­kun­gen auf Putin gehabt, glaubt der SPD-Poli­ti­ker. „Seit­dem sind zumin­dest die Dro­hun­gen aus Mos­kau lei­ser gewor­den. Die Ent­schie­den­heit, mit der auch Chi­nas Füh­rung einen Atom­waf­fen­ein­satz im Ukrai­ne­krieg ablehnt, ist unüber­seh­bar”, so Scholz.

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