Die Bundesregierung diskutiert die Einführung einer 1G-Regel und plant die Corona-Impfung von 60 Millionen Menschen im Herbst.
Das berichtet „Bild” (Dienstagausgabe) unter Berufung auf Informationen aus einer Schaltkonferenz zwischen Kanzleramtsminister Wolfgang Schmidt und den Chefs der Staatskanzleien der Länder vom vergangenen Donnerstag. Weitere Teilnehmer waren unter anderem Generalmajor Carsten Breuer sowie Virologe Hendrik Streeck. Danach wurde angesichts der kritischen Bewertung der 2G/3G-Regeln durch den Sachverständigenausschuss die Einführung der 1G-Regel für Großveranstaltungen diskutiert. Das soll laut des Berichts bedeuten, dass ungeimpfte und geimpfte Teilnehmer einen tagesaktuellen negativen Test vorlegen müssten.
Wie „Bild” weiter schreibt, will die Bundesregierung in der kommenden Impfkampagne 50 Millionen bis 60 Millionen Menschen impfen. Schwierigkeiten erwartet der Bund dabei bei der Verfügbarkeit der Impfstoffe, die an die neue Omikron-Variante BA5 angepasst wurden. Im Herbst sollen mehrere Impfstoffe verimpft werden: Solche, die für die Wuhan-Variante gedacht waren, aber auch neuere Impfstoffe, die für die Omikron-Variante BA1 beziehungsweise für die Omikron-Variante BA5 entwickelt wurden. Letztere sollen den stärksten Schutz vor Ansteckung bieten, weshalb die Bundesregierung erwartet, dass sie besonders nachgefragt sein werden.
Bund und Länder diskutierten daher, erneut eine Impfreihenfolge festzulegen. Dass Ungeimpte von der Impfung überzeugt werden können, wurde in der Schaltkonferenz als unrealistisch bezeichnet, da nur ein geringer Teil der Ungeimpften noch für eine Impfung offen sei. Aktuell werden in ganz Deutschland im Durchschnitt nur noch etwa 900 Corona-Erstimpfungen pro Tag durchgeführt – also rechnerisch bei zwei bis drei Personen pro Landkreis und kreisfreie Stadt.