Poli­tik: AfD unter­stützt Online-Pro­test­phä­no­men „Fri­days for Hubraum”

Alternative für Deutschland - AfD - Plakat - Büro Foto: Ausgedrucktes Plakat von der Partei Alternative für Deutschland (AfD), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die umstrit­te­ne Face­book-Grup­pe „Fri­days for Hub­raum”, die laut Eigen­dar­stel­lung dem über­hand­neh­men­den Kli­ma­wahn mit Spaß ent­ge­gen­tre­ten will, bekommt Unter­stüt­zung von der AfD-Spitze.

„Fri­days for Hub­raum” sei eine „logi­sche und ver­nünf­ti­ge Reak­ti­on gegen den ideo­lo­gi­schen Irr­sinn der Öko­ak­ti­vis­ten”, sag­te der AfD-Vor­sit­zen­de Jörg Meu­then dem „Spie­gel” in sei­ner aktu­el­len Aus­ga­be. Zuvor hat­te die neue säch­si­sche AfD-Frak­ti­on die Grup­pe bei Face­book beworben.

Die AfD-Bun­des­tags­frak­ti­on set­ze der­weil voll auf das Kli­mathe­ma. Sie pla­ne ein Film­pro­jekt, das sich kri­tisch mit der schwe­di­schen Kli­ma­ak­ti­vis­tin Gre­ta Thun­berg beschäf­tigt, mit dem „Öko­wahn und den Lob­by­is­ten, die dahin­ter­ste­cken”, sag­te AfD-Frak­ti­ons­spre­cher Chris­ti­an Lüth.

Die Face­book-Grup­pe „Fri­days for Hub­raum” wur­de Ende Sep­tem­ber gegrün­det und hat­te zuletzt mehr als 540.000 Mit­glie­der. Vori­ge Woche hät­ten die Macher sie zeit­wei­lig geschlos­sen, da es dar­in zu Mord­auf­ru­fen und Ver­ge­wal­ti­gungs­fan­ta­sien gegen Thun­berg gekom­men sei, berich­tet das Nach­rich­ten­ma­ga­zin weiter.

Poli­ti­ker der Regie­rungs­par­tei­en beob­ach­ten den Zulauf für die Grup­pe mit Sor­ge. „Wer die Kos­ten des Kli­ma­schut­zes vor­ran­gig auf Fami­li­en, Pend­ler und die länd­li­chen Räu­me ver­la­gern will, der ern­tet zwangs­läu­fig Pro­test und för­dert das Risi­ko einer Gelb­wes­ten-Bewe­gung auch in Deutsch­land”, sag­te Alex­an­der Dob­rindt, CSU-Lan­des­grup­pen­chef im Bun­des­tag. Man wol­le und müs­se den Kampf gegen den Kli­ma­wan­del gewin­nen. Dies gelin­ge „nur mit Akzep­tanz bei den Bür­gern und nicht gegen die Bür­ger”, so der CSU-Poli­ti­ker wei­ter. Er warn­te davor, in Sachen Kli­ma kei­ne offe­nen Debat­ten zu füh­ren: „Wenn beim Kli­ma­schutz betreu­tes Spre­chen zur gesell­schaft­li­chen Rea­li­tät wird, man also nicht mehr sagen darf, was man denkt, ver­tieft dies eine Spal­tung in unse­rer Gesell­schaft”, sag­te Dob­rindt dem „Spie­gel”.

Der Mit­grün­der von „Fri­days for Hub­raum”, Chris­to­pher Grau, hob her­vor, die Grup­pe sei „unpar­tei­isch und offen”. Er wol­le dar­in „Sach­lich­keit und kei­nen extre­mis­ti­schen Scheiß”. Man grei­fe durch gegen alle Mit­glie­der, die Regeln der Grup­pe ver­letz­ten. „Auf­fäl­li­ge Accounts haben kei­ne Chan­ce”, so Grau.

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