Poli­tik: Alt­mai­er will Wind­park­be­trei­ber für Netz­aus­bau zah­len lassen

Windkraftanlage - Windenergieanlage - Strom - Wind - Himmel - Windpark - Windräder Foto: Windräder für Stromerzeugung, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Wind­park­be­trei­ber in Gebie­ten mit über­las­te­ten Strom­net­zen sol­len sich künf­tig an den Kos­ten des Netz­aus­baus beteiligen.

Das sieht ein Gesetz­ent­wurf von Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­ter Peter Alt­mai­er (CDU) zum Aus­stieg aus der Koh­le­ver­stro­mung vor, über den die „Neue Osna­brü­cker Zei­tung” berich­tet. Dem­nach kön­ne die Bun­des­re­gie­rung künf­tig alle Strom­erzeu­ger ver­pflich­ten, bei einem Neu­an­schluss ans Netz oder einer „wesent­li­chen Erhö­hung der Anschluss­leis­tung” einen „netz­kos­ten­ori­en­tier­ten Aus­bau­zu­schuss” zu zahlen.

Ins­be­son­de­re kön­ne des­sen Zah­lung auf „Gebie­te beschränkt wer­den, die durch eine Über­las­tung des Über­tra­gungs­net­zes gekenn­zeich­net sind”, heißt es in dem Refe­ren­ten­ent­wurf aus dem Res­sort von Minis­ter Alt­mai­er. Über­las­te­te Strom­net­ze gibt es vor allem in Schles­wig-Hol­stein und Nie­der­sach­sen. Des­halb hat der Bund den Bau neu­er Wind­rä­der in die­sem soge­nann­ten „Netz­aus­bau­ge­biet” in Nord­deutsch­land ohne­hin schon stark eingeschränkt.

Durch die nun geplan­te Rege­lung droht er voll­ends abge­würgt zu wer­den, fürch­tet die Grü­nen-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te und frü­he­re schles­wig-hol­stei­ni­sche Ener­gie-Staats­se­kre­tä­rin Ingrid Nest­le. „Der Netz­aus­bau­zu­schuss ist der nächs­te Nagel im Sarg der Wind­ener­gie”, sag­te Nest­le der „Neu­en Osna­brü­cker Zei­tung”. Bei den Wind­park­be­trei­bern in Nord­deutsch­land wer­de die geplan­te Abga­be „zu unkal­ku­lier­ba­ren Kos­ten” füh­ren. Die Grü­nen-Poli­ti­ke­rin ver­lang­te daher von Alt­mai­er, auf „die Bestra­fung” nord­deut­scher Wind­mül­ler zu ver­zich­ten. Statt­des­sen sol­le der Minis­ter „einen posi­ti­ven Anreiz für erneu­er­ba­re Ener­gien” in Süd­deutsch­land set­zen, um das Ungleich­ge­wicht in der Aus­las­tung der Strom­net­ze zu bekämp­fen, so Nestle.

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