Ber­lin: Bun­des­re­gie­rung rech­net mit höhe­rem Stromverbrauch

Umspannwerk - Strom - Zaun - Wiese - Gras Foto: Sicht auf ein Umspannwerk, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Bun­des­re­gie­rung rech­net mit einem deut­lich höhe­ren Strom­ver­brauch, schließt sich aber nicht man­chen noch wei­ter­ge­hen­den Pro­gno­sen an.

Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­ter Peter Alt­mai­er leg­te am Diens­tag eine ers­te Neu­schät­zung vor, wonach im Jahr 2030 zwi­schen 645 und 665 Tera­watt­stun­den Strom ver­braucht wür­den. Der Mit­tel­wert der Pro­gno­se lie­ge bei 655 Tera­watt­stun­den, hieß es. Das sind rund fünf Pro­zent mehr als im bis­he­ri­gen Spit­zen­ver­brauchs­jahr 2007 und knapp 15 Pro­zent mehr als im Vor-Coro­na-Jahr 2019.

Bis­lang ging die Bun­des­re­gie­rung davon aus, dass sich der Strom­ver­brauch 2030 „im Bereich des heu­ti­gen Niveaus bewe­gen dürf­te”, wobei der Rück­gang durch die Pan­de­mie aber noch unbe­rück­sich­tigt blieb. Die Pro­g­nos AG hat­te die neue Ana­ly­se im Auf­trag des Minis­te­ri­ums vor­ge­nom­men. Unter­stellt wer­den dabei für das Jahr 2030 unter ande­rem 14 Mil­lio­nen Elek­tro-Pkw in Deutsch­land, 6 Mil­lio­nen Wär­me­pum­pen und 30 Tera­watt­stun­den Strom für grü­nen Wasserstoff.

Im Herbst soll eine aus­führ­li­che Ana­ly­se fol­gen. Der Bun­des­ver­band Erneu­er­ba­re Ener­gien geht aller­dings schon seit Län­ge­rem davon aus, dass der Strom­ver­brauch 2030 noch viel höher lie­gen wird, näm­lich bei rund 745 Tera­watt­stun­den. Zwar näh­men bis 2030 im Ver­gleich zu 2019 der klas­si­sche Strom­ver­brauch, Netz­ver­lus­te, Eigen­ver­brauch der Kraft­wer­ke und Spei­cher­ver­lus­te auf­grund von Effi­zi­en­z­an­nah­men um 48 Tera­watt­stun­den ab, dafür gebe es aber zusätz­li­chen Strom­be­darf von 205 Tera­watt­stun­den für Wär­me­pum­pen, Elek­tro­mo­bi­li­tät und Sektorenkopplungstechnologien.

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