Ber­lin: Deutsch­land will Asyl­be­wer­ber an Gren­ze zurückweisen

Flüchtlinge - Menschen - Reise - Flucht - Balkanroute Foto: Flüchtlinge auf der Balkanroute, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Bun­des­in­nen­mi­nis­ter Horst See­ho­fer hat die Ein­rei­se­be­schrän­kun­gen an den Lan­des­gren­zen wegen der Coro­na­kri­se auch auf Asyl­be­wer­ber ausgedehnt.

Das berich­tet der Focus unter Beru­fung auf Regie­rungs- und Koali­ti­ons­krei­se. Dem­nach müs­sen Asyl­be­wer­ber damit rech­nen, ab sofort an der Bun­des­gren­ze abge­wie­sen zu wer­den. Bis­her waren Asyl­be­wer­ber von den Ein­rei­se­be­schrän­kun­gen aus­ge­nom­men und durf­ten ins Land.

Wie der Focus wei­ter schreibt, infor­mier­ten die Par­la­men­ta­ri­schen Staats­se­kre­tä­re des Innen­mi­nis­te­ri­ums, Ste­phan May­er (CSU) und Gün­ter Krings (CDU), den Innen­aus­schuss des Bun­des­tags am ver­gan­ge­nen Mon­tag über den Erlass, der die Zurück­wei­sung von Asyl­be­wer­bern aus nicht­eu­ro­päi­schen Län­dern ermög­licht. Grund für die Maß­nah­me sei die ver­schärf­te gesund­heit­li­che Lage in Deutsch­land, begrün­de­ten sie die Maßnahme.

Die Vor­sit­zen­de des Innen­aus­schus­ses, Andrea Lind­holz (CSU), nann­te laut Focus Zurück­wei­sun­gen „aus Grün­den des Gesund­heits­schut­zes gebo­ten und recht­lich zuläs­sig”. Der stell­ver­tre­ten­de Vor­sit­zen­de der CDU/C­SU-Frak­ti­on, Thors­ten Frei (CDU), sag­te, zur Ein­däm­mung der Pan­de­mie gehö­re auch, „die ille­ga­le EU-Bin­nen­mi­gra­ti­on von Asyl­be­wer­bern durch Zurück­wei­sun­gen zu unter­bin­den”. Man kön­ne nicht EU-Bür­gern die Ein­rei­se nach Deutsch­land ver­wei­gern und zugleich nicht­eu­ro­päi­schen Aus­län­dern den „ille­ga­len Grenz­über­tritt erlauben”.

Der innen­po­li­ti­sche Spre­cher der Uni­on, Armin Schus­ter, sag­te, die Bun­des­bür­ger wür­den dra­ma­ti­sche Ein­schnit­te in ihre Frei­heits­rech­te gedul­dig hin­neh­men. „Des­halb haben wir auch die Pflicht, gesund­heit­li­che Risi­ken von außen kon­se­quent zu reduzieren.”

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