Ber­lin: Grü­ne kri­ti­sie­ren Ver­län­ge­rung der Grenzkontrollen

Bundesrepublik Deutschland - Grenzübergangsstelle - Border Crossing Point - Schild - Zaun - Tor - Deutsche Grenze Foto: Grenzübergangsstelle der Bundesrepublik Deutschland, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Grü­nen haben Bun­des­in­nen­mi­nis­ter Horst See­ho­fer wegen der geplan­ten Ver­län­ge­rung der Grenz­kon­trol­len zu euro­päi­schen Nach­bar­län­dern scharf kritisiert.

Eine lang­an­hal­ten­de Schlie­ßung aller Gren­zen ohne kla­ren Plan zur erneu­ten Öff­nung sei nicht hin­nehm­bar und vor allem für die Bewoh­ner der Grenz­re­gio­nen eine gro­ße Belas­tung, heißt es in einem an See­ho­fer gerich­te­ten Schrei­ben von Grü­nen-Poli­ti­kern aus dem Bun­des­tag, dem EU-Par­la­ment und meh­re­ren Land­ta­gen, über das die Zei­tun­gen der Fun­ke-Medi­en­grup­pe (Sams­tags­aus­ga­ben) berich­ten. Die euro­pa­po­li­ti­sche Spre­che­rin der Grü­nen im Bun­des­tag, Fran­zis­ka Brant­ner, sag­te den Fun­ke-Zei­tun­gen, Grenz­be­schrän­kun­gen und Ein­rei­se­ver­bo­te müss­ten viro­lo­gisch begrün­det, ver­hält­nis­mä­ßig und vor allem zeit­lich befris­tet sein. „Die aktu­el­len Maß­nah­men der Bun­des­re­gie­rung erfül­len die­se Kri­te­ri­en aber nicht, sie sind wider­sprüch­lich und will­kür­lich. Die Gren­zen zu eini­gen Nach­bar­staa­ten wer­den kon­trol­liert, zu ande­ren nicht”, sag­te Brantner.

See­ho­fer müs­se drin­gend „das Cha­os been­den” und auf Basis gemein­sa­mer, nach­voll­zieh­ba­rer Kri­te­ri­en mit den Nach­bar­staa­ten die Gren­zen jetzt öff­nen. In dem Schrei­ben ver­wei­sen Brant­ner und die ande­ren Grü­nen-Poli­ti­ker, dar­un­ter Par­tei­vi­ze Jami­la Schä­fer, unter ande­rem auf Pro­ble­me von nicht ver­hei­ra­te­ten oder ein­ge­tra­ge­nen Lebens­part­nern, die nicht im sel­ben Land wohn­ten und sich nun seit fast sie­ben Wochen nicht mehr besu­chen könnten.

See­ho­fer müs­se so schnell wie mög­lich Rege­lun­gen tref­fen, die es den Betrof­fe­nen ermög­lich­ten, zu Besuchs­zwe­cken nach Deutsch­land ein­zu­rei­sen. Der gefor­der­te Stu­fen­plan sol­le dann in einem ers­ten Schritt ins­be­son­de­re allen Bewoh­nern der Grenz­re­gio­nen wie­der den Über­tritt ins Nach­bar­land erlau­ben. „Die unko­or­di­nier­ten Grenz­schlie­ßun­gen haben Part­ner­schaf­ten und Fami­li­en aus­ein­an­der­ge­ris­sen und tun dies zum Teil noch immer”, sag­te der euro­pa­po­li­ti­sche Spre­cher der Grü­nen im baye­ri­schen Land­tag, Flo­ri­an Siek­mann, den Funke-Zeitungen.

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