Ber­lin: Hei­ko Maas kri­ti­siert Russ­land für Syrien-Politik

Moskauer Kreml - Kremlmauer - Burg - Türme - Russland Foto: Mauer des Kreml Moskau (Russland), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Bun­des­au­ßen­mi­nis­ter Hei­ko Maas hat Russ­land für eine Ver­schär­fung der huma­ni­tä­ren Kri­se in Syri­en ver­ant­wort­lich gemacht.

„Die Blo­cka­de­hal­tung eini­ger Part­ner im Sicher­heits­rat setzt Men­schen­le­ben aufs Spiel”, sag­te Maas der „Süd­deut­schen Zei­tung” (Don­ners­tag­aus­ga­be). Russ­land und Chi­na hat­ten zuvor im UN-Sicher­heits­rat eine Reso­lu­ti­on zur Fort­set­zung grenz­über­schrei­ten­der huma­ni­tä­rer Hil­fe in Syri­en per Veto blo­ckiert. 2,8 Mil­lio­nen Men­schen sei­en auf die­se Hil­fe der inter­na­tio­na­len Gemein­schaft ange­wie­sen, so Maas.

Durch die Coro­na-Pan­de­mie dro­he ihnen noch mehr Leid. „Es ergibt schlicht­weg kei­nen Sinn, ange­sichts der sich noch ver­schär­fen­den Kri­se wei­ter huma­ni­tä­re Zugän­ge zu ver­rin­gern”, mahn­te er. Dabei soll­ten „ins­be­son­de­re bei huma­ni­tä­ren Fra­gen poli­ti­sche Zwis­tig­kei­ten hin­ten­an gestellt werden”.

Deutsch­land wer­de sich zusam­men mit Bel­gi­en „wei­ter inten­siv” für eine Ver­län­ge­rung der Reso­lu­ti­on ein­set­zen, die an die­sem Frei­tag aus­läuft. Zuletzt konn­ten die UN und inter­na­tio­na­le Orga­ni­sa­tio­nen noch zwei Über­gän­ge von der Tür­kei für Hilfs­lie­fe­run­gen nut­zen. Die Sper­rung von wei­te­ren Über­gän­gen hat­te Russ­land bereits erzwungen.

Maas hat­te am Diens­tag noch mit sei­nem rus­si­schen Kol­le­gen Ser­gei Law­row tele­fo­niert. Aber auch die­se Inter­ven­ti­on auf sehr hoher Ebe­ne hat nicht ver­hin­dern kön­nen, dass Mos­kau im UN-Sicher­heits­rat sein Veto einlegte.

In der Nacht zum Mitt­woch stimm­ten 13 der 15 Mit­glie­der für den Ent­wurf, den Deutsch­land als tur­nus­ge­mä­ßer Vor­sit­zen­der vor­ge­legt hat­te, Chi­na schloss sich Russ­lands Veto an. Als „lebens­wich­tig für das Wohl­erge­hen der Zivil­be­völ­ke­rung” bezeich­ne­te der Spre­cher von UN-Gene­ral­se­kre­tär Anto­nio Guter­res, Ste­pha­ne Dujar­ric, grenz­über­schrei­ten­de Hilfs­lie­fe­run­gen. „Leben hän­gen davon ab”.

Etwa eine Mil­li­on Men­schen, die sich in der letz­ten noch von isla­mis­ti­schen Rebel­len kon­trol­lier­ten syri­schen Pro­vinz Idlib befin­den, sind Bin­nen­ver­trie­be­ne, die vor einer von Russ­land unter­stütz­ten Offen­si­ve des syri­schen Regimes von Prä­si­dent Baschar al-Assad zu Beginn des Jah­res flie­hen muss­ten, berich­tet die Zeitung.

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