Ber­lin: Spahn ver­wei­gert Aus­kunft von Beatmungsgeräten-Auslieferung

Jens Spahn - Politiker - Gesundheitsminister - Person - Deutschland Foto: Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Jens Spahn ver­wei­gert dem Bun­des­tag eine Aus­kunft über die Lie­fer­ter­mi­ne der von der Bun­des­re­gie­rung bestell­ten Beatmungsgeräte.

„Die Dring­lich­keit der Beschaf­fung von Beatmungs­ge­rä­ten wur­de in der Sit­zung des Kri­sen­stabs der Bun­des­re­gie­rung am 10. März 2020 fest­ge­stellt”, heißt es in der Ant­wort der Staats­se­kre­tä­rin im Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­te­ri­um, Sabi­ne Weiss (CDU), auf eine schrift­li­che Anfra­ge des FDP-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Chris­toph Hoff­mann, über wel­che die „Welt” (Sams­tags­aus­ga­be) berich­tet. Die bei der Fir­ma Drä­ger bestell­ten 10.000 Gerä­te wür­den nun „suk­zes­si­ve, nach Pro­duk­ti­ons­stand, aus­ge­lie­fert werden”.

Spahn hat­te bei dem Lübe­cker Medi­zin­tech­nik­kon­zern Drä­ger­werk 10.000 die­ser „eiser­nen Lun­gen” bestellt. Die Abwick­lung des Auf­tra­ges wer­de sich über das gan­ze Jahr erstre­cken, teil­te das Lübe­cker Unter­neh­men danach mit. Hoff­mann hat­te nun wis­sen wol­len: „Wie vie­le Beatmungs­ge­rä­te wird die Fir­ma Drä­ger­werk gemäß Ver­trags­ver­ein­ba­run­gen monat­lich bis 31.12.2020 (bit­te nach Mona­ten auf­lis­ten ab März 2020) an die Bun­des­re­gie­rung aus­lie­fern, und hat sich die Bun­des­re­gie­rung vor Ver­trags­un­ter­zeich­nung über Fak­to­ren wie vor­han­de­ne Bestän­de, Pro­duk­ti­ons­ka­pa­zi­tä­ten etc. von Drä­ger­werk umfas­send informiert?”.

Der FDP-Poli­ti­ker geht ange­sichts der „Nicht-Ant­wort” des Minis­te­ri­ums davon aus, dass sich die Aus­lie­fe­rung hin­zie­hen wird und die Beatmungs­ge­rä­te nicht zeit­nah zur Ver­fü­gung ste­hen wer­den. Das Gesund­heits­res­sort habe ent­we­der den Über­blick ver­lo­ren oder „ver­wei­gert aus gutem Grund die Ant­wort”, sag­te Hoff­mann der „Welt”. Spahns Ankün­di­gung, 10.000 Beatmungs­ge­rä­te zu kau­fen, habe den Zweck gehabt, zu beru­hi­gen. „Er hat den Ein­druck erweckt, dass die Gerä­te bald zur Ver­fü­gung ste­hen wür­den. Dem ist ver­mut­lich wohl nicht so”, so der FDP-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te wei­ter. Außer­dem ver­neb­le er damit das Ver­säum­nis, zu wenig Gerä­te vor­ge­hal­ten zu haben.

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