Bit­co­in: Grü­nen-Euro­pa­po­li­ti­ker will Ener­gie­ver­brauch regulieren

Strommast - Freileitungsmast - Hochspannungsmast - Strom - Gerüst Foto: Sicht auf einen Strommast am Himmel, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Sven Gie­gold will den Res­sour­cen­ver­brauch von Kryp­to­wäh­run­gen wie dem Bit­co­in gesetz­lich eindämmen.

„Solan­ge Kryp­to­wäh­run­gen klei­ne Sand­kas­ten­spie­le waren, brauch­te es kei­ne Regu­lie­rung, man muss inno­va­ti­ven Tech­no­lo­gien Raum zur Ent­fal­tung geben. Aber wenn etwas in einer Grö­ßen­ord­nung öko­lo­gisch schäd­lich wird, wie es das Schür­fen von Kryp­to­wäh­run­gen wie dem Bit­co­in gewor­den ist, dann muss man ein­grei­fen”, sag­te Gie­gold den Zei­tun­gen der Fun­ke-Medi­en­grup­pe (Diens­tag­aus­ga­ben).

Es sei ein Feh­ler, dass öko­lo­gi­sche Aspek­te in den bis­he­ri­gen Regu­lie­rungs­plä­nen der EU nicht auf­tauch­ten. „Ein Auto, das exor­bi­tant viel ver­braucht, kann in Euro­pa nicht zuge­las­sen wer­den. Bit­co­ins kann man aber trotz des völ­lig unver­hält­nis­mä­ßi­gen Ener­gie­ver­brauchs nut­zen. Dabei hat das Auto zumin­dest noch den Nut­zen, eine Per­son von A nach B zu trans­por­tie­ren. Der Zusatz­nut­zen von Bit­co­in & Co. ist begrenzt”, sag­te Gie­gold. Regeln, die dem „aus­ufern­den Ener­gie­ver­brauch beim Bit­co­in Rech­nung tra­gen”, sei­en daher über­fäl­lig, sag­te der Grünen-Europapolitiker.

Auch Öko­nom Lüder Ger­ken sprach sich für eine Regu­lie­rung aus, um dem Res­sour­cen­ver­brauch beim Bit­co­in Ein­halt zu gebie­ten. Der Direk­tor des Cen­trums für Euro­päi­sche Poli­tik for­der­te eine „Glo­ba­li­sie­rung des Kli­ma­schut­zes”: „Hier­zu soll­ten die gro­ßen Treib­haus­gas-Emit­ten­ten wie die USA, Chi­na und die EU gemein­sam auf eine welt­wei­te Anglei­chung der CO2-Beprei­sung zum Bei­spiel durch einen glo­ba­len Emis­si­ons­han­del hin­ar­bei­ten. Die­ser gilt dann auto­ma­tisch auch für das Schür­fen von Kryp­to­wäh­run­gen”, sag­te Ger­ken. Schon heu­te sei es so, dass strom­in­ten­si­ve Pro­duk­ti­ons­pro­zes­se in Län­der mit laxe­ren Kli­ma­schutz­vor­ga­ben ver­la­gert wür­den, unab­hän­gig ob es dabei um die Stahl­her­stel­lung oder das Bit­co­in-Schür­fen gehe. „Die­ses „Car­bon Leaka­ge” scha­det der hei­mi­schen Wirt­schaft und erhöht zudem ins­ge­samt die glo­ba­len Treib­haus­gas-Emis­sio­nen”, sag­te Gerken.

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